Wer sind die 20 noch lebenden Geiseln in den Fängen der Hamas?

Rally in reaction to Gaza peace plan in Berlin
Insgesamt sind noch 48 Menschen in der Gewalt der Terrororganisation Hamas. 20 von ihnen sind noch am Leben.

Zusammenfassung

  • Noch 48 Menschen befinden sich in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen, davon sollen 20 noch am Leben sein.
  • Die Geiseln, darunter mehrere Deutsch-Israelis, werden unter extrem schlechten Bedingungen festgehalten und berichten von Folter, Hunger und Misshandlungen.
  • Eine Waffenruhe im Gazakrieg soll die Freilassung aller Geiseln ermöglichen, wobei die Rückkehr einiger bereits in den kommenden Tagen erwartet wird.

Im Rahmen der Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gazakrieg sollen nun zügig alle von Islamisten verschleppten Geiseln freigelassen werden. Medien in Israel zufolge könnten die Männer schon am Sonntag zurückkehren. US-Präsident Donald Trump erwartet die Übergabe nach eigenen Worten am Montag oder Dienstag. Insgesamt sind noch 48 Menschen in der Gewalt der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, von denen 20 noch am Leben sein sollen.

Sie werden unter grausamen Bedingungen festgehalten: Freigelassene Geiseln berichteten von Folter, schweren Misshandlungen, Hunger und schlimmen hygienischen Bedingungen. Wer sind die Männer, die am 7. Oktober 2023 beim Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel verschleppt wurden?

Gali und Ziv Berman

Terroristen entführten die beiden 28 Jahre alten Zwillingsbrüder, die auch deutsche Staatsbürger sind, aus einem israelischen Grenzort. Beide sollen getrennt voneinander festgehalten werden.

Alon Ohel

Der Deutsch-Israeli wurde nach seiner Flucht vom Nova-Festival in einen Schutzraum von Terroristen verletzt und könnte auf einem Auge erblindet sein. Der 24 Jahre alte Pianist soll in Geiselhaft angekettet worden sein.

Matan Zangauker

Während seine ebenfalls verschleppte Partnerin bereits freikam, sitzt der 25-Jährige immer noch in Geiselhaft. Seine Mutter ist eine der bekanntesten Geisel-Angehörigen und scharfe Kritikerin der Regierung.

Ariel und David Cunio

Ariel (28) und David Cunio (35) wurden zusammen mit weiteren Angehörigen entführt, darunter Davids inzwischen fünf Jahre alten Töchtern – bis auf die Brüder kamen alle wieder frei. Bekannte deutsche Schauspieler machten bei der diesjährigen Berlinale auf das Schicksal des Schauspielers David Cunio aufmerksam, der 2013 mit einem Film auf der Berlinale vertreten war.

Omri Miran

Der heute 48 Jahre alte Omri Miran aus dem Grenzort Nahal Oz wurde Berichten zufolge vor den Augen seiner Kinder verschleppt. Neben seiner Frau hoffen seitdem auch seine beiden kleinen Töchter laut der Familie "von ganzem Herzen darauf", ihren Vater wieder in die Arme schließen zu können.

Eitan Horn

Der Israeli (39) besuchte zum Zeitpunkt des Hamas-Massakers seinen älteren Bruder im Kibbuz Nir Oz. Die beiden Männer, die als große Fußballfans gelten, wurden verschleppt - Iair Horn wurde Anfang des Jahres freigelassen.

Guy Gilboa-Dalal

Der inzwischen 24-Jährige wurde zusammen mit seinem besten Freund Eviatar David vom Nova-Festival verschleppt. Anfang des Jahres veröffentlichte die Hamas Aufnahmen, die zeigen, wie beide die Freilassung anderer Geiseln anschauen mussten und die israelische Regierung verzweifelt anflehen, auch für ihre Freilassung zu sorgen.

Eviatar David

Der Israeli ist der beste Freund von Guy Gilboa-Dalal. Im Sommer veröffentlichte die Hamas erneut ein Gräuel-Video, das zeigt, wie der 24-Jährige, bis auf die Knochen abgemagert, in einem engen Tunnel den Angaben zufolge sein eigenes Grab schaufelt.

Avinatan Or

Der inzwischen 32-jährige Avinatan wurde ebenfalls vom Nova-Festival entführt - zusammen mit seiner Freundin Noa Argamani. Israels Armee befreite Argamani im Sommer vergangenen Jahres.

Bar Kuperstein

Bar Kuperstein (23) arbeitete auf dem Nova-Festival als Sicherheitsmann. Angehörige berichteten Medien, er habe dort anderen geholfen, sich vor den Terroristen in Sicherheit zu bringen.

Eitan Mor

Der 25 Jahre alte Israeli war auf der Wüsten-Party ebenfalls zuständig für die Sicherheit und hat Berichten zufolge um verletzte Festivalbesucher gekümmert. Seine Eltern haben sich in der Vergangenheit dagegen ausgesprochen, die Geiseln gegen wegen Terror verurteilte Palästinenser auszutauschen.

Rom Braslavski

Der Deutsch-Israeli war Medien zufolge ebenfalls als Wächter bei dem Festival angestellt und versuchte, Menschen vor Ort zu retten. Ein Propagandavideo der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) zeigte den 21-Jährigen vor einigen Monaten abgemagert und blass.

Josef-Chaim Ohana

Der 25 Jahre alte Josef-Chaim Ohana half während des Massakers auf dem Festival Berichten zufolge ebenfalls Besuchern des Musik-Events. In einem von der Hamas veröffentlichten Video sagte er im Mai dieses Jahres: "Ein ganzes Land will, dass dieser Alptraum aufhört."

Elkana Bohbot

Auch Elkana Bohbot (36), Vater eines kleinen Jungen, arbeite auf der Nova-Party. In einem im Mai veröffentlichten Propagandavideo der Hamas sagte Josef-Chaim Ohana unter anderem über den abgemagert und apathisch wirkenden Bohbot, dieser habe mehrfach versucht, sich selbst zu verletzen.

Nimrod Cohen

Der junge Soldat hielt Berichten zufolge zum Zeitpunkt des Massakers im Rahmen seines Wehrdienstes Wache nahe dem Gazastreifen. Laut Medien soll eine freigelassene Geisel seinen Eltern von dem nun 21-Jährigen ausgerichtet haben, dass er sie liebe und sie sich keine Sorgen um ihn machen sollten.

Maxim Herkin

Max Herkin (37), der ebenfalls vom Nova-Festival entführt wurde, stammt ursprünglich aus der Ukraine und hat eine kleine Tochter. In einem von der Hamas im Sommer veröffentlichten Video sagte er, die Geiseln fühlten sich nicht wie Menschen.

Matan Angrest

Matan Angrest, ein israelischer Soldat, wurde israelischen Medien zufolge aus einem brennenden Panzer entführt. Der heute 22-Jährige soll Berichten zufolge angekettet und geschlagen worden sein.

Segev Kalfon

Der Israeli wurde entführt, als er versuchte vom Nova-Festival zu flüchten. Im Februar berichteten freigelassene Entführte über ihre Zeit mit ihm - das war das erste Lebenszeichen, das Kalfons Familie von dem 27 Jahre alten Mann bekam.

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