Israel tötet Hisbollah-Militärchef: Iran sieht Waffenruhe gebrochen
Im südlichen Stadtteil Dahijeh in Beirut, Libanon, sind Einsatzkräfte an einem zerstörten Haus im Einsatz.
Zusammenfassung
- Iran verurteilt die Tötung des Hisbollah-Militärchefs Tabatabai durch Israel als Verletzung der Waffenruhe und libanesischer Souveränität.
- Bei dem israelischen Luftangriff wurden laut Hisbollah neben Tabatabai drei weitere Kämpfer getötet; insgesamt gab es fünf Tote und 28 Verletzte.
- Beide Seiten werfen sich gegenseitig Verstöße gegen die seit November 2024 geltende Waffenruhe vor, während der libanesische Präsident internationales Eingreifen fordert.
Der Iran hat die Tötung von Hisbollah-Militärchef Haytham Ali Tabatabai durch Israel verurteilt. Die "feige Ermordung" Tabatabais durch die israelische Armee sei eine "eklatante Verletzung" der Waffenruhe vom November 2024, erklärte das iranische Außenministerium am Montag. Zudem stelle die Tötung eine "brutale Verletzung der nationalen libanesischen Souveränität" dar, hieß es weiter.
Die israelische Armee hatte den Militärchef der mit dem Iran verbündeten libanesischen Miliz am Sonntag getötet. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei dem Angriff insgesamt fünf Menschen getötet und 28 weitere verletzt.
Drei weitere Kämpfer getötet
Die Hisbollah erklärte, neben Tabatabai seien drei weitere Kämpfer der Miliz bei dem Luftangriff getötet worden. Der Militärchef ist der ranghöchste Hisbollah-Vertreter, der seit Beginn der Waffenruhe vor einem Jahr einem israelischen Angriff zum Opfer fiel. Der israelischen Regierung zufolge war Tabatabai für den Wiederaufbau und die Wiederbewaffnung der Organisation verantwortlich.
Seit Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen am 10. Oktober habe die islamistische Palästinenserorganisation Hamas nicht aufgehört, dagegen zu verstoßen, "und wir handeln entsprechend", erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu.
Waffenruhe seit November 2024
Nach dem Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 war auch der Konflikt zwischen Israel und der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon eskaliert. Seit November 2024 gilt eine Waffenruhe. Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitig immer wieder Verstöße gegen die Feuerpause vor. Zuletzt hatte Israel am 5. Juni den Süden Beiruts angegriffen.
Der libanesische Präsident Joseph Aoun rief die internationale Gemeinschaft am Sonntag auf, "ernsthaft und mit Nachdruck einzugreifen, um die Angriffe auf den Libanon durch Israel zu beenden". Er betonte, dass der Libanon sich seinerseits an den Waffenstillstand halte.
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