Impfung für Mama: Ecuadors Gesundheitsminister zurückgetreten

Impfung für Mama: Ecuadors Gesundheitsminister zurückgetreten
Mutter des Politikers erhielt vorzeitig Corona-Impfung.

Vor dem Hintergrund eines Impf-Skandals in Ecuador ist der Gesundheitsminister des südamerikanischen Landes zurückgetreten. Juan Carlos Zevallos zog am Freitag die Konsequenzen, nachdem er eingeräumt hatte, dass seine 87-jährige Mutter und "mehrere" weitere Menschen in seinem Umfeld Corona-Impfstoffdosen erhalten hatten, die eigentlich für Mitarbeiter im Gesundheitswesen reserviert waren.

Präsident Lenín Moreno dankte Zevallos im Online-Dienst Twitter für seine Arbeit während der Corona-Pandemie. Damit habe der Minister "hunderttausende Leben gerettet". Moreno betonte zudem, keiner seiner Angehörigen habe bisher eine Corona-Impfung erhalten.

Zevallos hatte das Gesundheitsministerium für elf Monate inne. Wegen der Impfstoff-Affäre wird nun gegen ihn ermittelt. Seine Entscheidung zum Rücktritt sei "angesichts der aktuellen politischen Situation" gefallen, außerdem wolle er eine reibungslose Fortsetzung der Impfkampagne ermöglichen, hieß es in seiner Rücktrittserklärung.

Auch in Ecuadors Nachbarland Peru hatte es zuletzt Minister-Rücktritte wegen eines Impf-Skandals gegeben. In beiden Ländern hatten sich unter anderem Politiker, Wissenschafter, Journalisten und prominente Sportler vorzeitigen Zugang zum Corona-Vakzin verschafft.

In Ecuador mit seinen 17,4 Millionen Einwohnern wurden seit Pandemie-Beginn mehr als 281.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert, mehr als 15.000 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19.

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