Im Himalaya-Königreich dauerte das Impfen nur 14-Tage

Im Himalaya-Königreich dauerte das Impfen nur 14-Tage
Bhutan hat 94-Prozent seiner Einwohner bereits eine erste Impfdosis verpasst. Impfstoff kam gratis aus Indien

Im kleinen Königreich Bhutan im Himalaya ist ja bekanntlich das Glück der Bevölkerung das oberste Ziel der Regierung. Und zu diesem "Bruttonationalglück" soll auch der Schutz vor der Corona-Pandemie beitragen. Innerhalb von 13 Tagen hat man rund 94 Prozent der Erwachsenen eine erste Dosis Corona-Impfstoff verabreichen lassen. Das entspricht  62 Prozent der etwa 770 000 Einwohner.

Gleichauf mit Israel

Das buddhistische Königreich hat damit einen ähnlich hohen Bevölkerungsanteil einfach Geimpfter wie Israel, das aber schon seit Dezember 2020 impft. Nur die Seychellen haben eine höhere Impfquote, impfen allerdings bereits seit Januar und haben nur rund 100 000 Einwohner.
Den verwendeten Astrazeneca-Impfstoff hatte das arme Königreich kostenlos von seinem großen Nachbarn Indien erhalten, der mit seiner Impfstoffdiplomatie Ansehen und Einfluss zu mehren sucht.

Astrologie entscheidend

Nach dem Erhalt der 550 000 Dosen wartete Bhutan wochenlang - denn für den Beginn der Impfkampagne wurde nach astrologischen Kriterien der 27. März gewählt, das als besonders glücksbringend galt.

Impfzentren gut erreichbar


Bereits in der ersten Impfwoche wurden dem Ministerium zufolge mehr als 85 Prozent der Erwachsenen geimpft. Dazu wurden 1200 für die Bevölkerung gut erreichbare Impfzentren eingerichtet. In besonders abgelegenen Gebieten wurden die Impfzentren per Helikopter beliefert. Zudem hätten Aufklärungskampagnen und der beliebte König Jigme Khesar Namgyel Wangchuk zur schnellen Impfung beigetragen.

König kommt als letzter dran

Gesundheitsministerin Dechen Wangmo motivierte das Volk kürzlich so: „Genau wie ein Elternteil, das das Glück und Wohl seiner Familie vorne anstellt, hat seine Majestät der König den Gedanken, erst dann geimpft zu werden, nachdem jede in Frage kommende Person im Land sicher ihre Dosen erhalten hat.“ Wann die zweite Runde stattfinden wird, sei noch nicht entschieden, hieß es aus dem Ministerium.
Bisher war Bhutan relativ von der Pandemie verschont geblieben. 934 Infektionen und ein Todesfall im Zusammenhang mit Corona wurden erfasst. Einreisende mussten jeweils 21 Tage in Quarantäne

Kommentare