Angriffs-Stopp: Trump spricht von Kapitulation, Houthi von Waffenruhe

- Die Houthi-Miliz hat laut Trump kapituliert und will keine US-Schiffe mehr angreifen.
- Trump kündigte an, die US-Angriffe auf die Houthi sofort einzustellen.
- Details zur Kapitulation sind unklar, Houthi drohen jedoch mit Vergeltung für israelische Angriffe.
Die Houthi-Miliz im Jemen hat sich zu einer Waffenruhe mit den USA bereit erklärt - vorausgesetzt, auch Washington hält sich an die Vereinbarung. Das erklärte Houthi-Sprecher Mohammed Abdulsalam am Dienstagabend im Houthi-nahen Fernsehsender Al-Masirah. Die USA hätten sich durch ihre Angriffe auf den Jemen auf die Seite Israels gestellt. "Wenn sie ihre Aggressionen einstellen, werden wir ebenfalls unsere Reaktionen einstellen", sagte Abdulsalam.
Trump verkündete am Dienstag überraschend einen Durchbruch
Andernfalls werde die Antwort "tödlich" ausfallen, warnte er. Laut dem Sprecher fanden bereits seit mehreren Wochen Gespräche mit dem Vermittler Oman statt. Diese hätten zur aktuellen Ankündigung geführt. Nach monatelangen Angriffen des US-Militärs im Jemen hatte US-Präsident Donald Trump am Dienstag überraschend einen Durchbruch verkündet. Die vom Iran unterstützte Houthi-Miliz habe gegenüber den USA kapituliert und wolle keine Schiffe mehr angreifen, erklärte Trump in Washington.
Ungeachtet der möglichen Vereinbarung mit den USA betonten die Houthi, ihre Unterstützung für die Palästinenser im Gazastreifen werde unvermindert fortgesetzt. Ihre Haltung gegenüber Israel bleibe unverändert.
Details nach Trumps Aussagen unklar
Weitere Details waren nach Trumps Aussagen vollkommen unklar. Von den Houthi gab es dazu zunächst keine Angaben. Die Miliz hatte erst kurz zuvor nach den israelischen Angriffen auf den Flughafen in der Hauptstadt Sanaa mit Vergeltung gedroht. Die Angriffe würden nicht unbeantwortet bleiben, hieß es in einer Erklärung des politischen Büros der proiranischen Miliz. Sie sprachen von israelisch-amerikanischen Angriffen, wie es in der von dem Houthi-nahen TV-Sender veröffentlichen Erklärung hieß.
Zuvor war am Sonntag eine Rakete der Houthi-Miliz in der Nähe des Tel Aviver Flughafens Ben Gurion in Israel eingeschlagen. Israel hatte daraufhin mit Vergeltung gedroht. Am Montag hatte das israelische Militär unter anderem den Hafen in Hudaida attackiert. Die heutigen Angriffe auf den Flughafen in Sanaa, Häfen, Zementfabriken und Kraftwerke zielten nach Ansicht der Houthi darauf ab, eine Belagerung des jemenitischen Volkes durchzusetzen.
Solidarität mit der Hamas
Im Jemen läuft seit zehn Jahren ein Bürgerkrieg, das Land ist faktisch gespalten. Die vom Iran unterstützte Houthi-Miliz kontrolliert große Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa und der Hafenstadt Hudaida, die international anerkannte Regierung den Süden.
In Solidarität mit der Hamas feuert sie auch regelmäßig Geschosse in Richtung Israel.
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