Hongkong: Opium, Massenflucht und Chinas Wut auf den Westen

Hongkong, Mitte des 19. Jahrhunderts
Wer Chinas Politik verstehen will, muss nach Hongkong blicken - und zurück zu den traumatischen Ereignissen der vergangenen Jahrhunderte.

Tee, Porzellan, Luxus-Nippes aller Art: Die Engländer konnten von Waren aller Art aus China einfach nicht genug bekommen. Schließlich hatte der Ostasien-Fimmel ja selbst König George  IV. (1820-1830) erfasst, so, dass er seinen Pavillon im Seebad Brighton ganz im chinesischen Stil einrichten ließ. Doch die Begeisterung für China verschaffte dem Königreich ein Problem, das sich überraschend gegenwärtig anhört: Ein ständig anwachsendes Handelsdefizit. Peking ließ sich für seine Exportgüter nämlich ausschließlich in Silber bezahlen. An Waren aus Großbritannien war man einfach nicht interessiert.

Die Krone aber fand einen Weg, um lukrative Exportgeschäfte mit China abzuwickeln, und sie fand eine Ware, die ständig steigenden Absatz garantierte: Opium. Hauptanbaugebiet war Indien. Und dort hatte ein britisches Handelshaus das Sagen: die East India Company.
Ausgestattet mit einer eigenen Armee, eigener Währung und Handelsmonopolen von Indien bis Singapur nützte die Company ihre Macht, um Opium mit allen Mitteln in den chinesischen Markt zu drücken. Die Folgen waren  verheerend, Millionen von Chinesen wurden von der Droge abhängig. Während Großbritannien  erfolgreich seine Handelsbilanz aufpolierte, waren die sozialen und gesellschaftlichen Folgen in China katastrophal.

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