Historischer Friedensvertrag in Mosambik unterzeichnet

Regierung und die ehemaligen Renamo-Rebellen bekriegten sich Jahrzehnte lang. Nun besiegelten die jeweiligen Oberhäupter den Frieden.

In Mosambik ist ein langjähriger Verhandlungsprozess zwischen der Regierung und den ehemaligen Renamo-Rebellen mit einem historischen Ergebnis zu Ende gegangen: Die Regierung und die inzwischen größte Oppositionspartei des südostafrikanischen Landes unterzeichneten am Donnerstag einen Friedensvertrag.

Das lang ersehnte Abkommen sieht unter anderem die Wiedereingliederung der ehemaligen Renamo-Rebellen in die Gesellschaft vor. Mosambiks Präsident Filipe Nyusi und Oppositionsführer Ossufo Momade unterzeichneten das Dokument in einem entlegenen Renamo-Stützpunkt im Gorongosa-Gebirge. Im Anschluss umarmten sich beide Politiker.

Eine Million Tote in verheerendem Krieg

Mit dem Abkommen endet ein jahrelanger Verhandlungsprozess zwischen den beiden Konfliktparteien. Der Friedensvertrag sieht unter anderem vor, dass einige der Renamo-Milizen in die Armee und die Polizei des Landes integriert werden. Anderen soll mit einer finanziellen Hilfe der Übergang ins zivile Leben erleichtert werden.

Remano war eine antikommunistische Widerstandsbewegung, einst aufgebaut von der weißen Minderheitsregierung des früheren Rhodesien (heute Simbabwe). Remano hatte von 1976 bis 1992 in Mosambik gegen die linksgerichtete, von der UdSSR unterstützte Regierung gekämpft. In dem Bürgerkrieg zwischen der herrschenden Frelimo (Befreiungsfront Mosambiks) und der Renamo (Nationaler Widerstand Mosambiks) wurden eine Million Menschen getötet.

Wahlen stehen vor der Tür

Nach dem Abschluss eines in Rom unterzeichneten Friedensabkommens im Jahr 1992 betrat die Rebellengruppe die politische Bühne Mosambiks. Inzwischen ist sie die wichtigste Oppositionspartei in dem Land. 2013 griffen die Renamo-Kämpfer wieder zu den Waffen, 2016 wurden Friedensgespräche aufgenommen. Vor wenigen Tagen begann der bewaffnete Renamo-Flügel damit, seine Waffen abzugeben.

In Mosambik stehen im Oktober Wahlen an. Die Bürger entscheiden dann über einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament. Die Regierung kämpft seit einigen Jahren gegen jihadistische Aufstände im Norden des Landes. Bei den Unruhen sind seit Oktober 2017 mehr als 250 Menschen getötet worden.

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