Grenzkorridor: Indien und Pakistan stehen vor Abkommen

Grenzkorridor: Indien und Pakistan stehen vor Abkommen
Ein Grenzkorridor soll helfen, die zerrütteten Beziehungen zwischen Indien und Pakistan zu verbessern.

Pakistan und Indien sollen kurz vor einem Abkommen zur Eröffnung eines Grenzkorridors für Sikh-Pilger und eines neuen Grenzübergangs stehen. Islamabad hoffe auf eine Unterzeichnung eines Abkommens in den nächsten Wochen, damit der Grenzkorridor im November eröffnet werden könne, hieß es in einer Mitteilung des pakistanischen Außenministeriums am Mittwochabend.

Der Grenzkorridor soll indischen Anhängern des Sikh-Glaubens den Besuch eines ihrer heiligsten Schreine im pakistanischen Kartarpur Sahib, wenige Kilometer von der indisch-pakistanischen Grenze entfernt, erleichtern. Sikh sollen den Schrein ohne Visum besuchen dürfen. Gleichzeitig soll es einen Grenzübergang geben, der allen Indern offen steht, die ein pakistanisches Visum haben.

Am Mittwoch waren eine pakistanische und eine indische Delegation in einem seltenen Treffen für die Kartarpur-Gespräche in einem Grenzort zusammengekommen. Pakistan hatte die diplomatischen Beziehungen zu Indien erheblich eingeschränkt, nachdem Anfang August Neu Delhi der indisch-kontrollierten Region Kaschmir den Sonderstatus entzogen hatte. Islamabad beansprucht die Region auch.

Der Grenzkorridor soll helfen, die zerrütteten Beziehungen zwischen den Erzfeinden zu verbessern. Indien und Pakistan haben drei Mal Krieg gegeneinander geführt und sind bis heute verfeindet.

Der neue Korridor wird den pakistanischen und den indischen Punjab, den Geburtsort des Sikhismus, verbinden. Der Wanderprediger Guru Nanak gründete die monotheistische Religion im 15. Jahrhundert. In Kartarpur Sahib verbrachte er die letzten 18 Jahre seines Lebens und starb auch dort. Derzeit gibt es weltweit rund 27 Millionen Sikhs, die meisten davon leben in Indien.

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