Gericht kippt Entladeverbot für Öllieferungen aus Kasachstan

Gericht kippt Entladeverbot für Öllieferungen aus Kasachstan
Über die CPC-Pipeline wird rund ein Prozent des weltweiten Öls befördert.

Ein für den Export von kasachischem Öl bestimmtes Terminal im Schwarzen Meer musste vorige Woche auf Beschluss eines Gerichts in Südrussland für 30 Tage seinen Betrieb einstellen. Begründet wurde der Stopp mit möglichen Umweltschäden.

Nun hat ein russisches Gericht am Montag das 30-tägige Entladeverbot für Öllieferungen aus Kasachstan aufgehoben. Das Gericht in der südrussischen Stadt Krasnodar ersetzte die 30-tägige Unterbrechung durch eine Geldstrafe von 200.000 Rubel (3.150 Euro), teilte das Kaspische Pipeline-Konsortium (CPC) mit, das die Pipeline betreibt.

Kasachstan hat keinen eigenen Zugang zu den Weltmeeren. Über das Terminal in der südrussischen Hafenstadt Noworossijsk fließen 80 Prozent des aus Kasachstan exportierten Öls, die Umschlagkapazität liegt bei 67 Millionen Tonnen Öl pro Jahr.

Zuletzt hatte es zwischen Russland und der benachbarten zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kasachstan wegen des Ukrainekriegs Unstimmigkeiten gegeben. Kasachstan hat etwa die Unabhängigkeit der von Moskau protegierten Separatistenrepubliken im Osten der Ukraine nicht anerkannt.

Auch hatte Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew zuletzt der EU angeboten, mehr Öl und Gas nach Europa zu liefern, um die Energiesicherheit des Kontinents trotz des Kriegs zu gewährleisten.

Eine Unterbrechung der Lieferungen, die Öl vom riesigen kasachischen Tengis-Feld durch Russland zum Schwarzen Meer transportiert, hätte den weltweiten Ölmarkt stark belastet. Über die CPC-Pipeline wird rund ein Prozent des weltweiten Öls befördert, an ihr sind auch westliche Ölfirmen wie Chevron und Shell beteiligt.

Österreich ist bei Erdöl zu 40 Prozent von Kasachstan abhängig, kann derzeit wegen des Unfalls in der OMV-Raffiniere Schwechat aber ohnehin kein Rohöl verarbeiten.

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