51 Boote auf dem Weg nach Gaza angegriffen: Rom schaltet sich ein

(Symbolbild)
Zusammenfassung
- Humanitäre Flottille mit 51 Booten auf dem Weg nach Gaza wurde in internationalen Gewässern angegriffen, mindestens zwei Boote beschädigt.
- Italiens Außenminister Tajani fordert von Israel die Sicherheit der Missionsteilnehmer und Einhaltung des Völkerrechts.
- Die Flottille lehnt Entladung der Hilfsgüter in Ashkelon ab und kritisiert Israels Blockadepolitik gegenüber humanitärer Hilfe.
In der Nacht auf Mittwoch ist die aus 51 Booten bestehende humanitäre Mission "Global Sumud Flotilla" in internationalen Gewässern südlich von Kreta angegriffen worden. Laut Augenzeugen wurden Drohnen, Schallbomben, Reizgas und unbekannte Substanzen gegen die Boote eingesetzt. Es gab keine Verletzten, doch mindestens zwei Boote wurden beschädigt.
Die italienische Sprecherin der Flottille, Maria Elena Delia, bestätigte in den sozialen Netzwerken den Vorfall und teilte mit, dass das Außenministerium in Rom bereits informiert wurde. "Die Angriffe auf die Schiffe der Flottille gefährden das Leben der Menschen an Bord. Was hier passiert, ist von beispielloser Schwere, denn es geschieht in internationalen Gewässern - völlig illegal", erklärte Delia in einer Videobotschaft. An Bord der Boote befinden sich auch zwei italienische Abgeordnete der linken Opposition.
Italiens Außenminister fordert Einhaltung des Völkerrechts
Italiens Außenminister Antonio Tajani forderte in einer ersten Reaktion von Israel die Gewährleistung der Sicherheit für alle Beteiligten. Militäroperationen müssten im Einklang mit dem Völkerrecht und mit größtmöglicher Vorsicht durchgeführt werden, betonte er am Rande der UN-Generalversammlung in New York.
Die Flottille hat das Ziel, Gaza mit humanitärer Hilfe zu erreichen und den israelischen See- und Landblockade entgegenzutreten - nach zwei bereits im Juni und Juli von Israel gestoppten Versuchen. Bereits am 9. September war es zu einem ähnlichen Vorfall vor der Küste von Tunesien gekommen. "Wir sind unbewaffnet. Wir stellen für niemanden eine Bedrohung dar. Wir transportieren ausschließlich humanitäre Hilfe", erklärten Aktivisten an Bord der Boote, von denen einige vergangene Woche von Sizilien aus aufgebrochen waren.
Humanitäre Hilfe nicht in Ashkelon entladen
Am Dienstag hatte die Flottille den Vorschlag abgelehnt, ihre Ladung im israelischen Hafen von Ashkelon zu entladen. Man warne vor einer Strategie, die darauf abziele, die Hilfe zu blockieren und mögliche Vergeltungsmaßnahmen vorzubereiten, hieß es in einer Mitteilung.
"Israels bisherige Vorgehensweise - Schiffe abzufangen, Konvois zu blockieren und Routen zu beschränken - zeigt, dass es nicht um die Erleichterung humanitärer Hilfe geht, sondern um deren Kontrolle, Verzögerung und Verweigerung", so die Aktivisten in den sozialen Netzwerken.
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