Gazastreifen: Israel tötet hochrangigen Hamas-Kommandanten

PALESTINIAN-ISRAEL-CONFLICT
Laut "Times of Israel" und "ynet.com" sei der getötete Hamas-Kommandant Raed Saad. Er gilt als Chefplaner des Terrorangriffs des 7. Oktober 2023.

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Kommandeur der Hamas im Gazastreifen getötet. In den vergangenen Monaten habe der Terrorist daran gearbeitet, die Fähigkeiten der Hamas und deren Waffenproduktion wieder herzustellen, teilte die Armee mit. 

Um wen es sich genau handelte, blieb in der Mitteilung offen. Nach Informationen der israelischen Medien Times of Israel und ynet.com handelte es sich um einen Drohnenangriff in der Stadt Gaza. Dabei soll der Top-Kommandeur der Hamas, Raed Saad, getötet worden sein. Palästinensische Medien berichteten, dass es insgesamt drei Todesopfer gegeben habe. 

Chefplaner getötet?

Saad soll nach israelischen Berichten Chefplaner des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023 im Süden Israels gewesen sein, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden waren. 

Der getötete Kommandeur stand den Angaben zufolge in der Hierarchie der Kassam-Brigaden, des militärischen Arms der Hamas, ganz weit oben. Er soll Leiter der Operations- und Produktionsabteilungen gewesen sein. Saad soll nach Angaben der „Times of Israel“ mehrere Attentatsversuche überlebt haben. Zum Zeitpunkt des Angriffs hielt er sich in einem Gebiet auf, das gemäß einer Waffenruhe-Vereinbarung von der Hamas kontrolliert wird. 

Palästinenser an Israel-definierter Gaza-Grenze getötet

Bereits zuvor hatte das israelische Militär gemeldet, dass Soldaten an der selbst definierten neuen Grenze zum Gazastreifen einen Palästinenser getötet hätten. Demnach identifizierten Truppen am Freitag im südlichen Gazastreifen "zwei Terroristen, die die sogenannte 'gelbe Linie' überschritten hatten und eine unmittelbare Bedrohung für sie darstellten". Einer der beiden Männer sei "eliminiert" worden, um die Bedrohung zu beseitigen.

Die Truppen blieben im Rahmen der Vereinbarung über eine Waffenruhe weiter in dem Gebiet stationiert, um jede unmittelbare Bedrohung zu beseitigen. Israels Generalstabschef Eyal Zamir hatte am vergangenen Sonntag die "gelbe Linie" zur neuen Grenze zum Gazastreifen erklärt. Diese Linie markiert die Rückzugsposition der Armee im Rahmen der Gaza-Waffenruhe. Sie ist durch gelb markierte Betonelemente und Schilder gekennzeichnet.

Nach unterschiedlichen Angaben kontrolliert Israel etwas mehr als die Hälfte des Gazastreifens, der rund 41 Kilometer lang sowie zwischen 6 und 12 Kilometer breit ist. Zum Vergleich: Das Palästinensergebiet ist flächenmäßig etwas kleiner als Wien.

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