Gartenparty im Lockdown: Foto erhöht Druck auf Boris Johnson
Die britische Zeitung Guardian hat ein Foto einer Gartenparty veröffentlicht, die Premier Boris Johnson noch teuer zu stehen kommen könnte. Das Bild soll belegen, dass der Konservative im Mai 2020, während der ersten Coronawelle, an einer Feier im Garten seines Amtssitzes in der Londoner Downing Street teilgenommen hat - während ein strenger Lockdown herrschte.
Das Foto zeigt Johnson und seine Frau Carrie an einem Tisch mit mehreren Mitarbeitern, Abstand wird nicht gehalten.
An die Bevölkerung war damals appelliert worden, zu Hause zu bleiben, sich an die von der Regierung auferlegten Regeln zu halten und keine Risiken einzugehen. Erlaubt waren laut Guardian nur Treffen von zwei Personen aus verschiedenen Haushalten im Freien, bei einem Mindestabstand von zwei Metern.
Weihnachtsfeiern und Weihnachtsquiz
Johnson ist bereits wegen anderer Verstöße gegen offizielle Corona-Regeln unter Druck. Vor allem Berichte über mehrere Weihnachtspartys in der Downing Street im Dezember 2020 sorgten für Aufregung und ließen die Umfragewerte des Premiers weiter sinken. An einer der Feiern soll Johnson selbst als Quizmaster teilgenommen haben. Damals galten noch strengere Maßnahmen als im Mai.
Über die Gartenparty hatten Guardian und Independent am Donnerstag erstmals berichtet, noch ohne Foto. Nach einer Pressekonferenz seien insgesamt 19 Menschen bei alkoholischen Getränken und Pizza beisammengestanden, hieß es in den Artikeln. Johnson sei etwa eine Viertelstunde geblieben.
Die Mitarbeiter hätten sich wegen ihres Einsatzes in der Pandemie einen Drink verdient, kommentierte die Regierung die Vorwürfe. Johnsons Team hätte den Garten regelmäßig für Besprechungen genutzt.
"Schlag ins Gesicht"
Die Vize-Vorsitzende der oppositionellen Labour-Partei, Angela Rayner, nannte das nun veröffentlichte Bild "einen Schlag ins Gesicht der britischen Öffentlichkeit". Der Premierminister zeigt "immer wieder, dass er sich nicht an die Regeln hält, die er für den Rest von uns aufstellt."
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