Fox News unterbrach Übertragung von Trump-Team-Pressekonferenz

Fox News unterbrach Übertragung von Trump-Team-Pressekonferenz
Weiteres Anzeichen dafür, dass der Nachrichtensender von der Unterstützung Donald Trumps in Sachen Anfechtung der US-Wahl abrückt.

Schlechte Nachrichen für Donald Trump: Angesichts unbelegter Anschuldigungen über systematischen Betrug bei der US-Wahl hat der konservative TV-Sender Fox News von einer Pressekonferenz mit dem Wahlkampfteam des Noch-Präsidenten weggeschaltet. Nachdem Sprecherin Kayleigh McEnany den Demokraten zu Beginn unterstellte, dass diese Betrug gutheißen würden, unterbrach Moderator Neil Cavuto: "Wenn sie nicht mehr Details hat, um das zu belegen, kann ich Ihnen das nicht mit gutem Gewissen weiter zeigen".

Man werde nur weiter über die Pressekonferenz berichten, wenn Belege für die Behauptungen geliefert würden. "Nicht so schnell", sagte Cavuto weiter, es folgte Werbung. Später bekräftigte der Moderator seine Haltung und sagte, es gebe keine Beweise für die Vorwürfe.

Fox News gilt als "Haus und Hof"-Sender Trumps, der einige der Moderatoren des Senders als Freunde bezeichnet. Der amtierende US-Präsident hatte sich in den vergangenen Tagen immer wieder als Opfer systematischen Wahlbetrugs dargestellt, aber nie stichhaltige Beweise geliefert.

Zurückhaltend bei Biden-Sieg

Am Samstag, als Joe Biden als Wahlsieger ausgerufen wurde, berichtete Fox News auffallend zurückhaltend. Anchorman Bret Baier erinnerte umgehend daran, dass Trump bis 20. Jänner Präsident sei. "Und da gibt es noch interessante Dinge, die passieren oder nicht passieren könnten in dieser Zeit, während auch diese juristischen Anstrengungen andauern", sagte Baier.

Konkurrenzsender CNN zitierte zudem interne Fox-Memos, wonach Biden vorläufig nicht als "President-elect" bezeichnet werden sollte. Am Sonntag wurden auf Fox News zunächst tatsächlich Umschreibungen verwendet, laut CNN sei Fox aber von den mutmaßlichen Vorgaben abgerückt.

Besonders Trump-freundliche Moderatoren wie Sean Hannity, Tucker Carlson und Laura Ingraham hatten vergangene Woche außerdem ungeprüfte Gerüchte über möglichen Wahlbetrug präsentiert. 

 

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