War die EU mit ihrer Impfstrategie zu langsam, Frau Kommissarin?

EU-Forschungskommissarin Mariya Gabriel
Warum EU-Forschungskommissarin Mariya Gabriel glaubt, dass Europa für die nächste Pandemie besser gerüstet ist und wo die Mängel bei Corona bisher lagen.

Im Kampf gegen gefährliche Coronavirus-Varianten stellt die EU-Kommission der Forschung 123 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld aus dem Forschungsprogramm „Horizont Europa“ soll dafür sorgen, dass den kurz- bis mittelfristigen Bedrohungen durch Mutanten begegnet werden kann. „Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um für die Zukunft gerüstet zu sein, von der Früherkennung der Varianten bis zur Durchführung und Koordinierung klinischer Studien für neue Impfstoffe und Behandlungsmethoden“, sagte die zuständige EU-Kommissarin Mariya Gabriel.

KURIER: Wir haben in Europa noch immer zu wenig Impfstoffe. Hätten wir früher reagieren und mehr Geld in die Forschung investieren müssen?

Mariya Gabriel: Die Pandemie ist nicht vorüber, aber wir diagnostizieren jetzt schneller, behandeln besser und impfen in allen EU-Ländern. Ohne die großartige Arbeit unserer Wissenschaftler hätten wir das alles nicht in dieser Rekordzeit geschafft.

Die EU-Kommission hat das erste Covid-19 Forschungsprogramm bereits am 30. Jänner 2020 gestartet. Seither wurde mehr als eine Milliarde Euro noch aus dem EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 (EU-Budget 2014-20) für Corona-Virus-Diagnose- und Impfstofferforschung angeschoben, die Mitgliedstaaten haben zusätzlich investiert. Zusätzlich investierte die Kommission 2,9 Milliarden Euro in die Entwicklung der Produktionskapazitäten auf Basis unserer Vorverkaufsverträge mit den Impfstofffirmen.

Die EU-Staaten haben auch investiert..

Genau, nicht zu vergessen ist der Preis, den die Staaten für den Kauf der Impfstoffe zahlen – das bringt uns insgesamt auf die Summe von rund 30 Milliarden Euro. Letztlich haben wir ein breites Portfolio von erfolgreichen Impfstoffen mit verschiedenen Technologien ermöglicht.

Kommentare