Ex-Pentagonchef: Präsident soll nicht allein roten Knopf drücken

Die Aktentasche mit dem Code für einen Atomangriff reist immer mit dem US-Präsidenten mit, egal, wohin
Die Allmacht des US-Präsidenten, einen Atomwaffenschlag anzuordnen, muss beendet werden, fordert Ex-Pentagonchef William Perry.

 Egal, wohin der US-Präsident geht, der „Nukleare Fußball“, wie die Aktentasche mit den Befehlscodes für einen Atomangriff genannt wird, ist immer dabei.

„Innerhalb von wenigen Minuten kann Trump Hunderte Atombomben auslösen, oder nur eine. Er braucht keine zweite Meinung. Der Verteidigungsminister hat kein Mitspracherecht. Der Kongress spielt keine Rolle. Warum gehen wir dieses Risiko ein?“, warnt Ex-Pentagonchef William Perry im US-Magazin Politico.

Auch Nancy Pelosi, Vorsitzende des Repräsentantenhauses, treibt diese Angst um. Sie hat am Freitag mit US-Generalstabschef Mark Milley beraten, wie Trump in den letzten Tagen im Amt von einem möglichen Angriff abgehalten werden könnte.

Globale Zerstörung

Perry geht es nicht nur um Trump. Generell solle kein Präsident mehr allein entscheiden dürfen, ob er den roten Knopf drückt. Das derzeitige System gebe dem Präsidenten die „gottähnliche Macht, in nur einem Augenblick eine globale Zerstörung anzurichten“, kritisiert der 93-Jährige. Sein Parteifreund Joe Biden solle daher nach der Vereidigung verkünden, „seine Befugnis zur Nutzung von Atomwaffen mit einer ausgewählten Gruppe im Kongress zu teilen“. ubot

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