In der EU wird grünes Label für Gas und Atomkraft wohl zurückgenommen
Sie ist so etwas wie die „Bibel für nachhaltiges Wirtschaften“ – die sogenannte Taxonomie, ein Leitfaden für private Anleger und Geldgeber, die ihr Geld in umweltfreundliche Technologien investieren wollen. Und ausgerechnet in dieser, mit grünem Label versehenen Liste fanden sich Atomkraft und Gas.
Umweltministerin Leonore Gewessler hatte diese, in der Silvesternacht von der EU-Kommission verkündete Entscheidung so sehr empört, dass sie sofort mit Klage vor dem EuGH drohte. „Die Kommission erfüllt damit nur die Wünsche der Atomlobby“, hatte sie sich damals geärgert.
Dazu muss es nun vielleicht gar nicht erst kommen. Denn der Sturm des Widerstandes bläst auch aus dem EU-Parlament. Dort stimmten am Dienstag zwei Ausschüsse jeweils mehrheitlich gegen die umstrittene Einstufung von Kernkraft und Erdgas als „nachhaltige Energieformen“.
„Eine grüne Atomkraft gibt es nicht und daher dürfen auch Investitionen in die Atomkraft kein grünes Mascherl bekommen“, sagen die ÖVP-EU-Abgeordneten Othmar Karas und Alexander Bernhuber: „Einen solchen Etikettenschwindel lehnen wir ab.“ Mit ihnen ziehen auch die anderen 17 österreichischen EU-Abgeordneten mit: Beim Widerstand gegen Atomkraft gibt es keine Parteidifferenzen.
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