Ursula von der Leyen - bleibt sie die mächtigste Frau Europas?

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen - im Herbst 2019
Ein Jahr vor der EU-Wahl geht der Streit wieder los, wie die Spitze der EU-Kommission gekürt wird. Nur mit Spitzenkandidatensystem, fordert das EU-Parlament

Es waren genau null Stimmen. Denn der Name Ursula von der Leyen war bei der EU-Parlamentswahl vor vier Jahren auf dem Stimmzettel gar nicht zu finden – die damalige deutsche Verteidigungsministerin hatte nicht als Spitzenkandidatin der Europäischen Volkspartei (EVP) kandidiert.

Sie wurde dennoch zur mächtigsten Frau Europas gekürt: Seit Herbst 2019 steht die 64-jährige Christdemokratin an der Spitze der EU-Kommission.

Zu verdanken hat sie dies Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der die Überraschungssiegerin gleichsam aus dem Hut gezauberte hatte und damit die große Mehrheit der EU-Parlamentarier bis zum heutigen Tag frustriert.

Die beharrt nämlich darauf, wie es auch Othmar Karas (ÖVP), Erster Vizepräsident des EU-Parlaments, fordert: „Regierungen sind den Parlamenten verantwortlich und nicht die Parlamente den Regierungen. Daher ist es in sich logisch“, sagt Karas zum KURIER, „dass der Spitzenkandidat der europäischen Liste in einem transparenten demokratischen Prozess auch der oder die Kandidatin für das Amt des Kommissionspräsidenten ist.“

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