EU-Kommission: Flüchtlinge in Bosnien rasch unterbringen

Brand und Räumung im bosnischem Flüchtlingslager Lipa am 23. Dezember
Dringender Appell, Aufnahmezentrum in Bira wieder zu öffnen; finanzielle Unterstützung zugesagt.

Wegen der dramatischen Lage von Hunderten Migranten nach der Räumung des Lagers Lipa in Bosnien hat die EU-Kommission an die örtlichen Behörden appelliert, den Menschen Obdach zu geben. „Es ist klar, dass die praktische und unmittelbare Lösung ist, das Aufnahmezentrum in Bira wieder zu öffnen“, erklärte Innenkommissarin Ylva Johansson am Donnerstag in Brüssel.

Dort gebe es Heizung, Strom, fließendes Wasser und Plätze für 1500 Menschen. Die EU habe bereits finanzielle Unterstützung gegeben und weitere zugesagt. So könne die Not der im Schnee gestrandeten Menschen gelindert werden, erklärte Johansson.

Mehr als tausend Menschen ohne Obdach

Das Camp Lipa war vor einer Woche von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) geräumt worden, weil die bosnischen Behörden es nicht winterfest gemacht hatten. Doch war zunächst auch kein Ersatz angeboten worden. Mehr als tausend Flüchtlinge und Migranten waren in dem unwirtlichen Gelände 25 Kilometer südöstlich von Bihac ohne Obdach geblieben.

Der Ministerrat von Bosnien-Herzegowina habe am Donnerstagfrüh bestätigt, dass auch aus seiner Sicht die Wiederöffnung des Zentrums in Bira am Stadtrand von Bihac die bevorzugte Lösung sei, erklärte Johansson. „Wir rufen die nationalen und lokalen Behörden in Bosnien auf zusammenzuarbeiten, um diesen Menschen das Obdach zu geben, das sie verdienen“, fügte sie hinzu.

Bihac und der Kanton Una-Sana liegen nahe der Grenze zum EU-Staat Kroatien. Viele Flüchtlinge und Migranten zieht es dorthin in der Hoffnung, in die Europäische Union zu gelangen.

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