EU-Kommission plant europaweit gültigen Ausweis für Behinderte

EU-Kommission plant europaweit gültigen Ausweis für Behinderte
Interessensvertreter in Österreich vorsichtig optimistisch: Guter erster Schritt – aber weit weg von Barrierefreiheit

Ob es um Pflegegeld geht, Förderung für den Umbau der Wohnung oder schlicht um die Möglichkeit, in einer Kurzparkzone länger zu halten: Der Behindertenpass ist in Österreich quasi ein Türöffner zu vielen, oft dringend benötigten Unterstützungen, Vergünstigungen und Privilegien.

Doch hat man einmal die Staatsgrenzen überschritten, kommt man mit dem Ausweis nicht mehr weit. Selbst parken in anderen EU-Staaten kann da zum Problem werden, auch wenn man den eigens vom Sozialministerium ausgestellten, mehrsprachigen Folder hinter die Windschutzscheibe klemmt.

Damit soll bald Schluss sein: Zumindest wenn man dem jetzt vorgelegten Plan der EU-Kommission Chancen auf Durch- und praktische Umsetzung einräumt.

Die Kommission will behinderten Menschen mehr Mobilität innerhalb Europas ermöglichen. Das Pilotprojekt des Europäischen Behindertenausweises – acht EU-Länder waren dabei, Österreich nicht – soll auf die gesamte EU ausgeweitet werden, so zumindest der am Mittwoch in Brüssel präsentierte Plan.

Bisher war der Behindertenstatus Angelegenheit jedes einzelnen Mitgliedslandes. Wird der aber im EU-Ausland nicht anerkannt, haben die Betroffenen keinen Anspruch auf Sonderbedingungen wie ermäßigte Gebühren oder persönliche Assistenz, etwa bei Behördenwegen.

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