Erneut Israelische Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen

PALESTINIAN-ISRAEL-CONFLICT-GAZA
Reaktion auf Brandballons bei Protesten gegen "Flaggenmarsch" in Jerusalem. Erste israelische Attacke seit Ende des Konflikts im Mai.

Erstmals seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hamas im Mai haben israelische Kampfflugzeuge wieder militärische Einrichtungen der radikalislamischen Palästinenserorganisation im Gazastreifen angegriffen. Die Bombardements in der Nacht auf Mittwoch seien eine Reaktion auf den Abschuss von Brandballons aus dem Küstenstreifen auf israelisches Gebiet gewesen, twitterte die israelische Armee. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Gaza waren dort mehrere Explosionen zu hören.

Großer Schaden aber niemand verletzt

Verletzt wurde demnach niemand. Bei der Bombardierung von zwei Militärposten der Hamas sei jedoch großer Schaden entstanden. Die Brandballons waren den Angaben zufolge als Protest der Palästinenser gegen den angekündigten "Flaggenmarsch" losgeschickt worden, bei dem am Dienstag rund 5.000 israelische Nationalisten durch Jerusalem zogen. Die Route führte auch durch das muslimische Viertel der Jerusalemer Altstadt, was Palästinenser als besondere Provokation empfanden.

Vor dem Marsch waren im Süden Israels mehrere Felder niedergebrannt worden. Die israelische Feuerwehr äußerte die Vermutung, dass die Feuer durch Brandballons von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen ausgelöst wurden. Militante Palästinenser lassen immer wieder solche mit Spreng- und Brandsätzen beladenen Ballons über die Grenze nach Israel fliegen, um dort Schäden zu verursachen.

Ende der Waffenruhe

Israel hatte sich im Mai einen elftägigen Konflikt mit militanten Palästinensern im Gazastreifen geliefert. Dabei wurden in Israel nach Behördenangaben 13 Menschen getötet, in Gaza starben palästinensischen Darstellungen zufolge 255 Menschen. Ägypten vermittelte schließlich eine Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die am 21. Mai in Kraft trat.

Der "Flaggenmarsch" anlässlich des sogenannten Jerusalem-Tags war ursprünglich am 10. Mai geplant gewesen und wegen der Raketenangriffe der Hamas abgebrochen worden. Mit dem Marsch gedenken nationalistische Israelis der israelischen Besetzung von Ost-Jerusalem im Sechs-Tage-Krieg 1967.

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