Ermittlungen gegen Südtiroler Landeshauptmann wegen Maskenaffäre

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher
Bei Hausdurchsuchungen wurden Handys beschlagnahmt. Es geht um Verbindungen zur südtiroler Firma Oberalp.

Gegen den Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) sind Ermittlungen in Zusammenhang mit einer Lieferung von Masken aus China im vergangenen Jahr aufgenommen worden. Am Donnerstag wurde das Büro des Landeshauptmanns und jene des Sanitätsbetriebes durchsucht, berichtete das Südtiroler Nachrichtenportal stol.it. Die Untersuchung um die Maskenlieferung aus China war bereits vor eineinhalb Jahren eingeleitet worden.

Ermittlungen gegen 30 Personen

Die Ermittlungen, die insgesamt gegen 30 Personen laufen sollen, führt die Bozner Staatsanwaltschaft. Bei der Durchsuchung am Donnerstag wurden offenbar Aktenordner, Computer und Handys beschlagnahmt. Ziel der Aktion sei es, die Geschäftsbeziehung zwischen dem Land Südtirol und der Firma Oberalp zu klären, hieß es in einer Aussendung der Carabinieri.

Bei der sogenannten Masken-Affäre geht es um Corona-Schutzmaterialien, die während der ersten Phase der Pandemie, im Frühjahr 2020, im Auftrag des Landes Südtirol und auf Vermittlung der Südtiroler Firma Oberalp hin aus China importiert worden waren. Die Masken stellten sich in der Folge als mangelhaft heraus. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA waren die Masken unter anderem für Österreichs Rotes Kreuz und den italienischen Zivilschutz bestimmt.

"Korrekt und transparent"

"Der Landeshauptmann hat immer korrekt und transparent gehandelt", reagierte Kompatschers Anwalt Karl Zeller. Kompatscher sei zur Zusammenarbeit mit der Justiz bereit, um die Vorwürfe zu klären. Die Untersuchung um die Maskenlieferung aus China war bereits vor eineinhalb Jahren eingeleitet worden.

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