England: Demonstrationen gehen zur startenden Fußball-Saison weiter
Nach den schweren rechtsextremen Krawallen in England und Nordirland kommt es auch am Wochenende wieder zu Demonstrationen.
In der nordostenglischen Stadt Newcastle gingen einem BBC-Bericht zufolge Hunderte Rassismus-Gegner auf die Straße. Ihnen stand eine weit kleinere Gruppe rechtsgerichteter Demonstranten gegenüber. Vereinzelt kam es Berichten zufolge bei dieser Gruppe zu Festnahmen, beispielsweise soll ein Mann einen Hammer bei sich getragen haben.
Die Organisation Stand Up to Racism hatte im ganzen Land zu Demos gegen rechte Gewalt aufgerufen. Darunter in London, Portsmouth, Manchester, Cardiff, Oxford und Birmingham.
Für Anspannung bei Sicherheitsbehörden sorgt der Start in die Fußball-Saison in England an diesem Wochenende mit Spielen in der zweiten Liga. Befürchtet wird, dass gewaltbereite Fußball-Fans erneut für Ausschreitungen sorgen könnten.
Während es in England seit Mitte der Woche weitgehend ruhig geblieben war, kam es in der nordirischen Hauptstadt Belfast in der Nacht erneut zu rechtsextremistischen Ausschreitungen. Dabei wurde laut der Zeitung "Belfast Telegraph" versucht, eine Moschee in Brand zu setzen - der Anschlag scheiterte aber. Zudem wurden mehrere Autos in Brand gesetzt.
Etwa Tausend Menschen waren zuvor im Zentrum Belfasts gegen Rassismus und rechte Gewalt auf die Straße gegangen. Ihnen standen Dutzende Migrations-Gegner gegenüber.
Die Polizei in Nordirland geht von einer Beteiligung paramilitärischer Kräfte an den Krawallen aus. In dem britischen Landesteil gibt es auch mehr als 25 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs zwischen Katholiken und Protestanten auf beiden Seiten bewaffnete Splittergruppen. Ziele der Angriffe sind nun aber vor allem muslimische Einrichtungen und Geschäfte.
Krawalle in englischen Städten hatten das Land zuvor tagelang in Atem gehalten. Es kam zu Angriffen auf Sicherheitskräfte, Unterkünfte für Asylbewerber und auf Moscheen und Läden.
Knapp 600 Menschen, die sich an den Ausschreitungen beteiligt, oder auf der Straße oder im Internet zu Gewalt aufgerufen hatten, wurden bisher festgenommen. Mehr als 220 wurden bereits angeklagt und etliche zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
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