Jemen: Emirate setzen Offensive in Hafenstadt Hodeidah aus
Zur Unterstützung der UNO-Bemühungen um eine Entschärfung des Konflikts im Jemen haben die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Offensive gegen die Houthi-Rebellen in der Hafenstadt Hodeidah unterbrochen.
Sein Land unterstütze mit der Pause die Bemühungen des UNO-Sondergesandten Martin Griffiths, "einen bedingungslosen Abzug der Houthi aus der Stadt und dem Hafen Hodeidah zu erreichen", teilte der emiratische Außenstaatsminister Anwar Gargash am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. "Wir hoffen, es gelingt ihm", fügte Gargasch mit Blick auf Griffiths' Initiative hinzu.
Die Ankündigung erfolgte nach einem Treffen von Griffiths mit dem jemenitischen Staatschef Abd-Rabbu Mansour Hadi, dessen Truppen mit den Houthi-Rebellen um die Kontrolle über die Stadt Hodeidah mitsamt ihrem wichtigen Hafen am Roten Meer kämpfen.
Aus Diplomatenkreisen war verlautet, der UNO-Sondergesandte habe die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen gedrängt, Hodeidah aufzugeben und die Kontrolle über den Hafen den Vereinten Nationen zu überlassen. Einigen Berichten zufolge erklärten sich die Rebellen damit einverstanden.
Die Emirate und ihre Verbündeten hatten Mitte Juni eine Offensive in dem seit 2014 von den Rebellen gehaltenen Hodeidah gestartet. Die Offensive weckte Sorgen der internationalen Gemeinschaft, da ein Großteil der humanitären Hilfe für das Not leidende Land über den Hafen der Stadt geliefert wird. Die UNO fürchtet eine humanitäre Katastrophe, wenn die Kämpfe um die Hafenstadt weiter andauern und die Nahrungsmittellieferungen unterbrochen werden.
Im Jemen kämpfen die vom Iran unterstützten schiitischen Houthi-Rebellen seit 2014 gegen die Truppen des sunnitischen Präsidenten Hadi. Die vom sunnitischen Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition unterstützt Hadis Truppen.
Seit Beginn des Konflikts im Jemen wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 10.000 Menschen getötet und mehr als 55.000 weitere verletzt. Außerdem starben mehr als 2.200 Menschen an Cholera. Die UNO beschreibt die humanitäre Krise im Jemen als die derzeit größte weltweit. 8,4 Millionen Menschen sind demnach von einer Hungersnot bedroht.
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