War das Urteil im Vergewaltigungsprozess der Anfang vom Ende Trumps?
Fünf Millionen Dollar Schmerzensgeld wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung des Opfers: Für jeden gewöhnlichen Politiker in Amerika wäre das der Moment, an dem Ambitionen beerdigt werden müssen und ein Rücktritt fällig wird.
Bei Donald Trump kann man sich da nicht sicher sein. Der Ex-Präsident will in zwei Jahren für die Republikaner wieder ins Weiße Haus einziehen. Schon nach der strafrechtlichen Anklage wegen vertuschter und falsch abgerechneter Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar Anfang April sanken Trumps Umfragewerte nicht. Im Gegenteil: Millionen Klein-Spender stimmten mit der Geldbörse ab und füllten ihm die Konten. Seine Strategie, alle Aktivitäten der Justiz gegen ihn als politisches Strafkommando der Demokraten erscheinen zu lassen, ging bisher auf.
Der Ausgang des Prozesses, den die Autorin E. J. Carroll durchgefochten hat und der Trump zum ersten Mal tatsächlich für Missetaten zur Verantwortung zieht, wird diese Konstellation ad hoc nicht fundamental ändern. Aber die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Ex-Präsident weiter den Rückhalt von Millionen hat. Und ob sich das republikanische Establishment weiter auf die Zunge beißt.
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