NSU-Prozess wird verschoben

The courtroom where the trial against German Beate Zschaepe a member of the neo-Nazi group National Socialist Underground (NSU) will take place, is pictured in Munich March 15, 2013. An alleged member of the NSU, 38-year-old Zschaepe, will go on trial in Munich in April charged with the murders. The NSU is accused of murdering nine Turkish and Greek immigrants and a policewoman from 2000 to 2007. Two other NSU members committed suicide in late 2011 after a botched bank robbery. It was the discovery of their bodies in a caravan that first brought the connection between the murders over a seven-year period to light. REUTERS/Michael Dalder(GERMANY - Tags: CRIME LAW)
Der Prozess hätte am Mittwoch beginnen sollen und wurde auf Mai verlegt.

Das Oberlandesgericht München hat den Beginn des NSU-Prozesses vom 17. April auf den 6. Mai verschoben. Die Entscheidung geht auf das Bundesverfassungsgericht zurück: Karlsruhe hatte am vergangenen Freitag einer Beschwerde der türkischen Tageszeitung Sabah stattgegeben. Die Richter entschieden, dass Vertreter von ausländischen Medien mindestens drei Sitzplätze erhalten sollen.

Als Folge dieser Entscheidung will das Gericht nun ein völlig neues Akkreditierungsverfahren organisieren, was vor dem geplanten Prozesstermin nicht mehr möglich sei. Die Sitzplatzvergabe an Journalisten stand seit Wochen in der Kritik, weil alle türkischen und fast alle internationalen Medien keinen festen Sitzplatz in dem Prozess bekommen haben.

NSU-Prozess wird verschoben
Der Prozess gilt als eines der wichtigsten und brisantesten Verfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Angeklagt sind die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe und vier Beschuldigte aus dem Umfeld des "Nationalsozialistischen Untergrunds" ( NSU).

Die rechtsextreme Terrorzelle NSU soll zwischen 2000 und 2006 in Deutschland acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Einwanderer sowie 2007 eine deutsche Polizistin ermordet haben. Auch zwei Sprengstoffanschläge mit insgesamt 23 Verletzten und zahlreiche Banküberfälle werden dem NSU zugerechnet.

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