Deutschland laut EU-Bericht "Hauptziel russischer Desinformation"

Deutschland laut EU-Bericht "Hauptziel russischer Desinformation"
Systematische Kampagne "soll Unsicherheit schaffen und Zwietracht säen".

Russland betreibt einem EU-Bericht zufolge eine systematische und umfassende Desinformationskampagne gegen Deutschland. "Kein anderer EU-Mitgliedstaat wird so heftig durch Desinformation angegriffen wie Deutschland", heißt es in der Untersuchung einer Task Force des Auswärtigen Dienstes der EU, aus dem die Zeitungen der "Funke Mediengruppe" vom Dienstag zitieren.

Der EU-Report spreche von Deutschland als "Hauptziel russischer Desinformation" und beschreibe eine systematische Kampagne, die sowohl auf formeller politischer Ebene als auch durch regierungsnahe Pro-Kreml-Medien ausgeführt werde. "Sie soll Unsicherheit schaffen und Zwietracht säen, den russischen Offiziellen Spielraum verschaffen", heißt es zur Begründung.

In Nachrichten regierungsnaher Medien werde beispielsweise unterstellt, deutsche Behörden hätten der Ehefrau von Nawalny, Julia Nawalnaja, bei ihrer jüngsten Reise nach Deutschland "Instruktionen" erteilt, berichtet die Mediengruppe aus dem EU-Report. Oder es werde anhand gefälschter Dokumente behauptet, Nawalnaja sei deutsche Staatsbürgerin. In diesen und anderen Geschichten werde Deutschland stets entweder als Drahtzieher von Aktionen gegen Russland dargestellt oder als dumme Marionette.

Die EU-Task Force habe laut dem Bericht seit Ende 2015 über 700 Fälle gezielter Desinformation aus Russland registriert, die Deutschland betrafen - während Frankreich in rund 300 Fällen das Ziel war, Italien in etwa 170 und Spanien in mindestens 40 Fällen.

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