Deutscher "Lifeline"-Kapitän Reisch darf Malta verlassen

Deutscher "Lifeline"-Kapitän Reisch darf Malta verlassen
Anwesenheitspflicht bei weiterer Gerichtsverhandlung Ende Juli.

Der deutsche Kapitän des Flüchtlings-Hilfsschiffes "Lifeline", der in Malta vor Gericht steht, darf die Mittelmeerinsel ab dem 16. Juli verlassen. Das Gericht in der maltesischen Hauptstadt Valletta habe entschieden, die Ausreisesperre gegen Claus-Peter Reisch aufzuheben, sagte Axel Steier, Mitgründer der Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline, am Mittwoch.

Zur Fortführung der Gerichtsverhandlungen am 30. Juli muss Reisch demnach wieder in Malta sein. "Natürlich begrüßen wir diese Entscheidung", sagte Steier. Über die genauen Beweggründe der maltesischen Richter sei ihm nichts bekannt. "Unserer Einschätzung nach würde ein weiteres Festhalten von Herrn Reisch auf Malta gegen europäisches Recht verstoßen", sagte er weiter.

Deutscher "Lifeline"-Kapitän Reisch darf Malta verlassen

Schiff hatte mehr als 200 Flüchtlinge gerettet

Die "Lifeline" hatte vor rund drei Wochen 234 Flüchtlinge vor der libyschen Küste gerettet und war danach tagelang über das Mittelmeer geirrt, weil Italien und Malta zunächst ein Anlegen verweigerten. Schließlich durfte das Schiff in Malta anlegen, wurde aber von den Behörden beschlagnahmt.

Den Flüchtlingshelfern wird vorgeworfen, sich bei der Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer behördlichen Anweisungen widersetzt und gegen internationales Recht verstoßen zu haben. Kapitän Reisch wurde mehrfach von der Polizei vernommen und vergangene Woche vor Gericht gestellt. Die Dresdener Hilfsorganisation bestreitet jegliches Fehlverhalten.

"Wir werden weiterhin mit der Justiz kooperieren", kündigte Steier an. Am 30. Juli werde Reisch daher wieder im Gericht auf Malta erscheinen.

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