Deutsche Regierungskrise: Hälfte der Wähler für Neuwahlen

Umfragen zeigen, wie sehr der Streit um Verfassungsschutzchef Maaßen der Koalition schadet - und der AfD nützt.

Für die Große Koalition sieht es düster aus. Laut dem aktuellen ARD-Deutschlandtrend würden Union und SPD bei Bundestagswahlen derzeit zusammen nur 45 Prozent der Stimmen erzielen.

Zwar würde die Union aus CDU und CSU mit 28 Prozent das schlechteste Ergebnis seit Einführung der regelmäßigen Umfrage vor 21 Jahren einfahren, sie bliebe allerdings immer noch stärkste Kraft.

Doch gleich dahinter, so die Studienautoren, käme die AfD mit 18 Prozent.

Deutsche Regierungskrise: Hälfte der Wähler für Neuwahlen

Maaßen

Die SPD, deren Parteichefin Andrea Nahles wegen der umstrittenen Versetzung von Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen ins Innenministerium heftige Kritik einstecken muss, würden im Moment nur 17 Prozent der Deutschen wählen.

Immer unbeliebter wird auch Innenminister Horst Seehofer, dessen CSU bei den bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern ihre absolute Mehrheit verlieren dürfte. Nur 28 Prozent halten Seehofer noch für eine gute Besetzung,  im April waren es 39 Prozent.

56 Prozent gegen Merkel

Die Unzufriedenheit der Menschen zeigt sich auch in einer aktuellen Studie der Bild-Zeitung und des Meinungsforschungsinstitutes INSA. 49 Prozent der Wähler sind demnach für umgehende Neuwahlen, 33 Prozent sind dagegen.

„Die große Mehrheit der Wähler ist von der Lösung des jüngsten Koalitionsstreits enttäuscht", sagte INSA-Chef Hermann Binkert den Boulevardblatt. "Die Deutschen setzen eher auf Neuwahlen und bevorzugen eine unionsgeführte Regierung unter neuer Leitung.“

Genauer gesagt wünschen sich laut Binkert die meisten Befragten eine sogenannte Kenia-Koalition aus CDU/CSU, SPD und Grünen. Nur 17 Prozent wünschen die AfD an der Regierung, 22 Prozent die Linke und 27 Prozent die FDP.

56 Prozent der Befragten äußerten den Wunsch, dass Angela Merkel in einer neuen Regierung nicht wieder Kanzlerin wird. 24 Prozent halten ihr weiter die Stange.

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