Demos: Hongkong "nahezu außer Kontrolle"

KURIER-Fotograf Jürg Christandl vor Ort bei der Schüler- und Studentendemo.
Tausende beteiligten sich an Universitäts- und Schulboykott. Im Frühverkehr wurden auch U-Bahnen blockiert.

In Hongkong hat es am Montag erneut Massenkundgebungen gegen die Regierung gegeben - vor allem von Studenten und Schülern. Schwarzgekleidete Demonstranten blockierten zudem im morgendlichen Berufsverkehr die Türen zahlreicher U-Bahnen und hielten sie von der Weiterfahrt ab. Tausende Studenten boykottierten die Lehrveranstaltungen, Schüler bildeten Menschenketten.

Hongkongs für Sicherheit zuständiger Minister John Lee Ka Chiu sagte, die chinesische Sonderverwaltungszone sei "nahezu außer Kontrolle". Der Studentenstreik begann am ersten Tag nach den Hochschulferien. Das Hongkonger U-Bahn-Netz wird täglich von Millionen Fahrgästen genutzt.

Demos: Hongkong "nahezu außer Kontrolle"

Seit mehr als drei Monaten protestieren Hundertausende Menschen

Gasmasken gegen Tränengas

An den Schulen bildeten Schüler unterdessen lange Menschenketten. Einige trugen Gasmasken, Helme und Schutzbrillen, mit denen sich die Hongkonger Demokratie-Aktivisten vor dem Tränengas der Polizei schützen. Ein Aufruf zum Generalstreik wurde dagegen kaum beachtet.

In Hongkong gibt es seit drei Monaten Massenproteste für mehr Demokratie und gegen eine wachsende Einflussnahme Pekings. Die Demonstranten fürchten eine zunehmende Beschneidung ihrer im Vergleich zu Festland-China größeren bürgerlichen Freiheiten.

Die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific warnte ihre Mitarbeiter davor, dem Aufruf zum Generalstreik zu folgen.

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