Im Kongo kann nur mehr 600.000 statt 2,3 Millionen Menschen geholfen werden

DRCONGO-CONFLICT-UNREST-REFUGEES
Weil weniger Gelder für Entwicklungshilfe ausgegeben werden, fehlen Ressourcen zur Bekämpfung der Nahrungsknappheit. Ohne mehr Geld müssen die UN bald ihre Hilfe in der DR Kongo komplett einstellen.

Millionen von Menschen in der Demokratischen Republik Kongo sind aufgrund der Kürzung internationaler Hilfen von Hunger bedroht. Laut vereinten Nationen (UN) sind etwa 27 Millionen Menschen in dem zentralafrikanischen Land bis Anfang nächsten Jahres mit einer "krisenhaften oder noch schlimmeren Ernährungsunsicherheit" konfrontiert. Dies teilten die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und das Welternährungsprogramm (WFP) am Donnerstag mit.

Den UN zufolge leiden mehr als drei Millionen Kinder in dem Land mit 109 Millionen Einwohnern aufgrund chronischer Unterernährung an Wachstumsstörungen. Die UN warnen, dass das Land von dem extremen Rückgang an internationaler Hilfe nun noch härter getroffen werde. Aufgrund fehlender Mittel könne das WFP in diesem Jahr nur noch 600.000 Menschen statt 2,3 Millionen Menschen unterstützen. Das Defizit der Organisation sei auf 349 Millionen US-Dollar (300 Millionen Euro) angestiegen. Die UN-Organisation forderte 127 Millionen Dollar an Notfallmitteln. Ohne mehr Geld müssten sie ab Februar ihre gesamte Unterstützung in der DR Kongo einstellen.

Konflikt und Binnenflüchtlinge

Seit 2022 kam es zu bewaffnete Auseinandersetzung zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda, ausgelöst durch die Rebellenbewegung 23. März (M23), die Ruanda unterstützen soll, im Osten der DR Kongo. Im Sommer unterzeichneten die Rebellen und die DR Kongo eine Waffenruhe. Die Hungerkrise ist in den vom Konflikt betroffenen rohstoffreichen Provinzen Nord-Kivu, Süd-Kivu, Ituri und Tanganyika besonders gravierend.

Rund 1,1 Millionen Kongolesen sind Flüchtlinge in Nachbarländern. Gleichzeitig beherbergt die Demokratische Republik Kongo über 518.000 Flüchtlinge und Asylsuchende, die vor Gewalt in Nachbarländern, hauptsächlich der Zentralafrikanischen Republik, Ruanda, Burundi und dem Südsudan, geflohen sind.

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