Das komplizierte Rennen um die Merkel-Nachfolge
Es ist eine Wahl, die längst hätte stattfinden sollen, wäre nicht die Pandemie dazwischen gekommen: Nun sollen am Samstag 1.001 Delegierte einen der drei Bewerber – Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet oder Außenpolitiker Norbert Röttgen – zum CDU-Chef wählen. Im Normalfall wäre der Gekürte auch Kanzlerkandidat.
Genau das könnte sich erst im Frühjahr entscheiden. Denn je näher der Parteitag rückt, desto unruhiger wird es in der CDU ob der K-Frage. Zwar sehen manche den einen oder anderen als guten Partei-Chef, aber nicht als Kanzler. „Wir stimmen am 16. Januar über einen Vorsitzenden ab und über sonst nichts“, ließ der Sprecher der CDU/CSU-Abgeordneten im Bundestag, Ralph Brinkhaus, wissen. Und öffnete gleich das Kandidatenfeld: Es müsse nicht unbedingt ein Vorsitzender von CDU oder CSU sein. Ähnlich sieht es Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble.
Von den drei Bewerbern, die danach gefragt, alle Kanzler werden wollen, hört das besonders einer nicht gerne: Friedrich Merz beansprucht beide Posten für sich und verweist dabei gerne auf seine Umfragewerte. Da führt er zwar in puncto CDU-Chefsessel, aber nicht, wenn es ums Kanzleramt geht. Nur Norbert Röttgen kann sich vorstellen, die Merkel-Nachfolge einem anderen zu überlassen.
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