Coronavirus: Süd-Schweden empfiehlt Einschränkung von Kontakten

Coronavirus: Süd-Schweden empfiehlt Einschränkung von Kontakten
Private Treffen und öffentlich zugängliche Innenräume sollen in den kommenden drei Wochen gemieden werden.

Nach einem sprunghaften Anstieg der Corona-Fallzahlen in Schweden hat die Gesundheitsbehörde die Menschen im Süden des Landes aufgefordert, ihre sozialen Kontakte stark einzuschränken. Drei Wochen lang sollen die Bewohner der südlichen Region Schonen mit der Hauptstadt Malmö sich möglichst nicht mit Menschen außerhalb des eigenen Haushalts treffen und öffentliche Verkehrsmittel meiden, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.

Ein ähnliche Maßnahme gilt bereits seit vergangener Woche für die Region Uppsala bei Stockholm. Das Gesundheitsamt empfiehlt außerdem, kulturelle Veranstaltungen sowie Geschäfte, Museen, Bibliotheken und Turnhallen zu meiden.

"Dies ist ein harter Herbst, und es wird wahrscheinlich noch schlimmer werden, bevor es vorbei ist", sagte Schwedens Chefepidemiologe Anders Tegnell vor Journalisten. Demnach berät die Regierung derzeit über eine Ausweitung der Empfehlungen auf weitere Teile des Landes.

Schweden geht in der Coronakrise einen Sonderweg: Die Regierung verzichtet auf das Verhängen von Regeln und Einschränkungen und spricht stattdessen Empfehlungen für die Bürger aus. Dabei vertraut sie auf das Verantwortungsbewusstsein der Menschen. Kritiker werfen den schwedischen Behörden allerdings vor, mit Menschenleben zu pokern, da die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie deutlich höher ist als in den Nachbarländern, wo strikte Beschränkungen gelten.

Bis Dienstag registrierte das Land mit seinen 10,3 Millionen Einwohnern insgesamt 115.785 Infektionen und 5.918 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

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