Coronavirus: G7-Videogipfel noch am Montag

FILE PHOTO: G7 summit in Biarritz
Vorzeichen ungünstig: Die Pandemie löste auch Irritationen zwischen den USA und Europa aus.

Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) wollen noch am Montagnachmittag über den gemeinsamen Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus beraten.

Dabei wird es auch um die wirtschaftlichen Auswirkungen der weltweiten Krise gehen. Der Gipfel findet wie inzwischen fast alle internationalen Konferenzen per Video statt.

Gemeinsamer Kampf gegen Pandemie

Gastgeber ist US-Präsident Donald Trump, der die G7-Präsidentschaft innehat. Ungewöhnlicherweise war der Gipfel aber in der vergangenen Woche vom französischen Präsident Emmanuel Macron angekündigt worden, der vergangenes Jahr Vorsitzender der Gruppe war. Als Themen hatte er gemeinsame Anstrengungen bei der Suche nach einem Impfstoff und eine Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie genannt.

Europäer über Trump verstimmt

Neben den USA, Frankreich und Deutschland gehören Großbritannien, Italien, Japan und Kanada der G7 an. Die Videoschaltung findet unter ungünstigen Vorzeichen statt: Trump hatte vergangene Woche einen einseitigen Einreisestopp für europäische Staaten verhängt - mit Ausnahme Großbritanniens und Irlands -, ohne dies mit den Partnern abzusprechen. Das hatte auch massiven Unmut in der deutschen Regierung ausgelöst.

Pharma-Streit

Für weitere Irritationen sorgte am Wochenende ein Bericht, wonach die USA versuchen, sich einen möglichen Impfstoff exklusiv zu sichern, an dem die Tübinger Firma CureVac arbeitet. Auch darauf reagierte die Regierung in Berlin gereizt. "Deutsche ForscherInnen sind führend an der Entwicklung von Impfstoffen beteiligt. Wir können nicht zulassen, dass sich andere ihre Forschungsergebnisse exklusiv aneignen wollen", twitterte der deutsche Außenminister Heiko Maas.

Italien will Beitrag leisten

Italien will bei der G7-Videoschaltung auf eine enge Zusammenarbeit auf europäischer Ebene dringen. "Es braucht eine europäische Koordination der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Maßnahmen. Es ist Zeit für mutige Entscheidungen, und Italien kann einen bedeutenden Beitrag leisten, da es das erste Land in Europa ist, das eine so weite Verbreitung des Virus erlebt hat", sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte der Zeitung Corriere della Sera.

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