Coronavirus: Budapests Stadtchef öffnet Rathaus für Obdachlose

Coronavirus: Budapests Stadtchef öffnet Rathaus für Obdachlose
Der Orban-kritische Bürgermeister Karacsony kritisiert mit dem Schritt die jüngste Hetzkampagne der landesweit regierenden Fidesz-Partei.

Der Budapester Bürgermeister Gergely Karacsony öffnet das Rathaus der Stadt teilweise für Obdachlose, die sich wegen der Corona-Pandemie freiwillig in Quarantäne begeben wollen. Dies teilte Karacsony am Montag auf seiner Facebook-Seite mit.

Ursprünglich hätte die Quarantäne-Station in einem leer stehenden Schulgebäude im Randbezirk Csepel eingerichtet werden sollen. Doch eine Unterschriften- und Plakat-Kampagne des Bezirksbürgermeisters Lenard Borbely aus der rechtsnationalen Regierungspartei Fidesz, die sich gegen die Obdachlosen richtete, brachte Karacsony von diesem Plan ab.

"Die Führung der Hauptstadt schützt jene Budapester, die am verwundbarsten sind, nicht nur vor der Pandemie, sondern auch vor den schäbigen Hetzkampagnen der Fidesz-Politiker", schrieb Karacsony. Es werde nun ein Flügel des Rathauses für die Obdachlosen vorbereitet, die dort auch versorgt würden.

Der Grünen-Politiker war im vergangenen Oktober als gemeinsamer Kandidat der Opposition zum Bürgermeister gewählt worden.

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Budapest ist nicht die erste Metropole, die ihr Rathaus für Obdachlose öffnet. Im vergangenen November hatte die sozialistische Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo zwei prunkvolle Säle des Hôtel de Ville Obdachlosen angeboten, um dort den Winter zu überdauern.

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