China kündigt Rache-Zölle auf US-Importe von 75 Mrd. Dollar an

Xi und Trump hatten sich zuvor auf einen Waffenstillstand verständigt
Fast 5.100 Produkte betroffen, darunter Autos und Agrarprodukte. Zuvor hatten die USA China bereits mit Strafzöllen belegt.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China dreht eine weitere Runde. China kündigte am Freitag Gegenmaßnahmen zu den jüngsten Zollplänen der USA an. Die Regierung in Peking will auf amerikanische Waren im Wert von etwa 75 Milliarden Dollar (knapp 68 Mrd. Euro) neue Abgaben zwischen fünf und zehn Prozent erheben, wie das Handelsministerium bekanntgab.

Die Vergeltungszölle sollen ab dem 1. September beziehungsweise 15. Dezember gelten. Betroffen sind gut 5.078 US-Produkte wie Autos, Autoteile, Agrarprodukte, kleine Flugzeuge und Öl. Die Ankündigung schreckte die Börsen auf. Dax und EuroStoxx50 rutschten beide ins Minus und verloren jeweils rund 0,4 Prozent. Auch an der Wall Street dürfte es nach unten gehen.

Kampf der Wirtschaftsmächte

Der US-Direktor für Handel und Industriepolitik im Handelsrats der USA, Peter Navarro, sagte im US-TV-Sender FOX in einer ersten Reaktion, dass die Gespräche mit China wie bisher weiterlaufen würden - hinter verschlossenen Türen. Der Handelskrieg mit China würde die US-Wirtschaft nicht verlangsamen.

Die beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt überziehen sich seit Monaten mit gegenseitigen Importzöllen. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump, der China unfaire Handelspraktiken vorwirft, Anfang August den Konflikt trotz neuer Gespräche verschärft und angekündigt, auf Importe aus China im Volumen von 300 Milliarden Dollar Sonderzölle zu erheben. Die Einführung der neuen Abgaben verschob er allerdings. Sie sollten eigentlich ab September greifen. China behielt sich Gegenmaßnahmen vor.

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