Chaos vor Tankstellen: Frankreich kämpft mit Sprit-Knappheit

Chaos vor Tankstellen: Frankreich kämpft mit Sprit-Knappheit
Präsident Macron hat einen Tankrabatt eingeführt. Der führt zu Hamsterkäufen. Dazu kommen Streiks in den Raffinerien.

aus Paris Simone Weiler

Der junge Mann am Steuer eines Kleinlasters hat vorgesorgt: Auf dem Beifahrersitz neben ihm liegt ein roter Benzinkanister. Noch ist er leer, doch sein Auto steht in der Warteschlange vor einer Tankstelle in Paris, die ihre Preise wie gewohnt anzeigt. Das bedeutet, dass sie als eine der wenigen noch Kraftstoff verkauft. "Ich bin schon mehrere Tankstellen abgefahren, die aber alle geschlossen waren", erzählt er. "Als Lieferfahrer bin ich viel unterwegs und muss mich für die nächsten Tage absichern."

Vor und hinter ihm warten Taxis, mobile Krankenpfleger, aber auch Privatpersonen, die in den vergangenen Tagen zunehmend nervös wurden: Etliche französische Tankstellen sind geschlossen, vor anderen bilden sich lange Schlangen, die teils den Straßenverkehr behindern. Weil die Mitarbeiter von mehreren Raffinerien und Tanklagern des französischen Ölkonzerns TotalEnergies seit fast zwei Wochen streiken, wird in manchen Gebieten Frankreichs der Kraftstoff knapp.

Bis Ende vergangener Woche waren laut Regierungssprecher Olivier Véran zwölf Prozent der 11.000 Tankstellen des Landes zumindest vorübergehend geschlossen oder ihnen war entweder Diesel oder Benzin ausgegangen.

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