Merkel: "Wir haben es in der Hand, wir sind nicht machtlos"

Merkel: "Wir haben es in der Hand, wir sind nicht machtlos"
Kanzlerin nennt Corona-Pandemie größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Ski-Ferien sollten verboten werden

Angela Merkel macht keinen Hehl daraus, dass auch die nächsten Wochen nicht nur für Deutschland hart werden. Aber umso mehr will die deutsche Kanzlerin Mut machen: „Wir haben es in der Hand, wir sind nicht machtlos“, betonte sie am Donnerstag in ihrer Regierungserklärung im Bundestag in Berlin.

„Wir haben ganz ohne Zweifel noch einmal schwierige Monate vor uns.“ Aber jeder und jede könne aktiv dazu beitragen, dass man sie gut durchstehe. Merkel hält es angesichts des nach wie vor hohen Infektionsgeschehens in Deutschland für wahrscheinlich, dass die neuen Auflagen in der Coronavirus-Pandemie bis mindestens Anfang Jänner gelten werden.

"Winter wird schwer"

Sie wiederholte, was sie bereits Ende Oktober im Bundestag gesagt hatte: „Der Winter wird schwer, aber er wird enden.“

Mit Blick auf Weihnachten und den Jahreswechsel wünsche sie sich und allen, „dass wir mehr denn je miteinander und füreinander einstehen. Wenn wir das beherzigen, werden wir aus der Krise kommen“.

Keine Skiferien

Und in Richtung Österreich betonte Merkel: Merkel kündigte an, die Regierung werde versuchen, ein EU-Verbot von Skiferien in den Alpen bis zum 10. Jänner zu erreichen. Angesichts der Haltung Österreichs sei dies aber schwierig.

Wie groß die Aufgabe ist, das zeigt Merkels drastischer Vergleich: "Die Coronavirus-Pandemie ist und bleibt die größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg, für Deutschland, für die Europäische Union und für die ganze Welt“, sagte Merkel.

"Lockerungen nicht verantwortbar"

Lockerungen seien derzeit nicht möglich, "sie wären nicht verantwortbar", fügte Merkel mit Blick auf die anhaltenden hohen Corona-Infektionszahlen hinzu. Die Kanzlerin forderte die Bundesländer auf, nun die gemeinsame Beschlüsse von Mittwochabend auch umzusetzen und vor allem in den mehr als 60 Kreisen und Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 Infektionen pro 100.000 Einwohnern zusätzliche Beschränkungen zu beschließen. Dies betrifft auch die Hauptstadt Berlin.

Hoffnung

Aber es gebe eben auch Hoffnung: Hoffnung mache die Aussicht auf Impfstoffe, aber auch, dass man nun mehr über das Virus und sein Verhalten wisse, betonte Merkel in ihrer Ansprache. Hoffnung mache zudem, dass die „große Mehrheit“ der Menschen sich an die vereinbarten Dinge halte.

Impfstoffe würden das Problem nicht sofort lösen, seien aber ein „Licht am Ende des Tunnels“, sagte Merkel. Falls es vor Weihnachten noch Impfstoffe gebe, würden sie denjenigen angeboten, die im medizinischen und pflegerischen Bereich arbeiteten.

Corona-Warn-App

Die Kanzlerin warb zudem erneut für die Corona-Warn-App, die sich inzwischen mehr als 23 Millionen Menschen in Deutschland heruntergeladen hätten. „Ich lade jeden ein, der uns zuhört und der sie noch nicht hat, doch diese App zu nutzen.“

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