Bundesheer steht vor Einsatz im Irak
Nach dem Abzug der österreichischen Soldaten aus Afghanistan könnte das Bundesheer in Bälde im Irak im Einsatz sein. Am Donnerstag wurde bekannt, dass das Verteidigungsministerium (BMLV) sich für den dort laufenden NATO-Einsatz beworben hat. Aus dem BMLV erfuhr der KURIER zudem, dass gewisse Maßnahmen für den Einsatz bereits evaluiert wurden.
Wann die Mission für die österreichischen Soldaten beginnt, ist derzeit noch unklar. Zuerst muss die NATO das Angebot offiziell annehmen – doch Bedarf an Personal besteht jedoch definitiv.
Massive Aufstockung
Die NATO betreibt im Irak eine Ausbildungsmission, die massiv aufgestockt werden soll. Von derzeit bis zu 500 Kräften soll schrittweise auf rund 4.000 Soldaten erhöht werden, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Februar. Kampfeinsatz ist die Mission keiner – er war im Oktober 2018 angelaufen und sollte die irakischen Streitkräfte in die Lage versetzen, ein Wiedererstarken der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu verhindern.
Dazu wurden vor allem irakische Militärausbilder geschult. Derzeit kommandiert der dänische Generalleutnant Per Olsen die Mission. Die beteiligten Soldaten kommen vor allem aus Kanada, Spanien, Polen, Italien, aber auch aus NATO-Partnerländern wie Finnland und Schweden.
Zwar wurde das sogenannte „Kalifat“ des IS zerschlagen, dennoch stehen Terrorangriffe im Land an der Tagesordnung – allein im ersten Quartal des vergangenen Jahres verübten die Terroristen mehr als 700 Anschläge. Gleichzeitig fühlen sich viele Sunniten im Nordwesten des Landes von der Regierung nicht stark genug vertreten. Seit dem Sturz Saddam Husseins begehrte die schiitische Mehrheit auf, schiitische Parteien sitzen mit großer Mehrheit im Parlament.
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