"Britische Regierung will, dass sich viele Junge infizieren"

Revellers dance during the "00:01" event organised by Egyptian Elbows at Oval Space nightclub, as England lifted most coronavirus disease (COVID-19) restrictions at midnight, in London
Ein Wissenschaftler beschuldigt im "Guardian" Boris Johnson, gezielt Infektionen bei jungen Menschen in Kauf zu nehmen, um die Herdenimmunität zu stärken.

Ein Wissenschaftler, der die britische Regierung berät, hat diese beschuldigt, gezielt Infektionen bei jungen Menschen in Kauf zu nehmen, um die Herdenimmunität zu stärken. Hintergedanke sei der Winter, denn da sei eine neue Coronawelle zu erwarten, so Gesundheitspsychologe Robert West im Guardian.

Der Vorwurf kommt, nachdem vergangenen Montag alle Regeln zur sozialen Distanzierung und zum Tragen von Masken fallen gelassen wurden. Im Zuge der Wiedereröffnung von Nachtclubs und gut gefüllten Veranstaltungsorten hat Boris Johnson überraschend bekanntgegeben, dass für solche Einstellungen 3-G-Nachweise benötigt werden – jedoch nicht vor Ende September.

"Politisches Kapital"

„Es sieht so aus, als ob die Regierung der Meinung ist, dass der Schaden im Gesundheitswesen das politische Kapital wert ist, das sie aus diesem Ansatz gewinnen wird“, sagte West im Guardian. Die Regierung allerdings hat wiederholt bestritten, dass die Erreichung der Herdenimmunität durch das Zulassen von Fällen ihr Ziel ist.

Der Schwellenwert für die Herdenimmunität bei der Delta-Variante ist unklar, aber Wissenschaftler schätzen, dass rund 85% der Bevölkerung Antikörper haben müsste.

Kommentare