PrÀsident Jair Bolsonaro gibt sich gerne volksnah

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Coronakranker Bolsonaro: "Bin bei guter Gesundheit"

Laut Medienberichten ist der Rechtspopulist am Montag positiv auf das Virus getestet worden.

07/07/2020, 03:29 PM

Zum dritten Mal hat sich Brasiliens PrĂ€sident Jair Bolsonaro am Montag auf das Coronavirus testen lassen. Diesmal ist das Ergebnis tatsĂ€chlich positiv ausgefallen - der Staatschef, der die Krankheit zuvor als "kleine Grippe" kleingeredet hatte, muss seinen Kampf gegen das Virus nun höchstpersönlich ausfechten. Knapp nach seiner Diagnose sagte er zu einem Fernsehsender: "Ich bin bei guter Gesundheit".

Bolsonaro hatte zuvor die klassischen Symptome gezeigt, etwa Fieber von 38 Grad, Husten und Erschöpfung.

Coronavirus verniedlicht

Bolsonaro hat die Gefahr durch die Corona-Pandemie wiederholt kleingeredet. Er bezeichnete Covid-19 als "kleine Grippe", sprach von einer medialen "Hysterie" und tauschte vor allem zuletzt in trauter RegelmĂ€ĂŸigkeit kritisches Personal aus. Wie es sich fĂŒr einen strammen Rechtspopulisten gehört, drohte Bolsonaro auch bereits damit, aus der WHO auszutreten: "Wir brauchen keine AuslĂ€nder, die ihre GefĂŒhle ĂŒber unsere gesundheitliche Situation Ă€ußeren", Ă€tzte Bolsonaro.

Er kritisierte auch mehrmals Brasiliens Gouverneure und deren Vorgehen: "Sterben Menschen? Oh ja. Und ich fĂŒhle mit ihnen. Ich fĂŒhle mit ihnen. Aber es werden noch mehr Menschen sterben, viele mehr, wenn die Wirtschaft von den Lockdown-Maßnahmen unserer Gouverneure zerstört wird."

Auch Bolsonaro konsumiert Hydroxychloroquin

Bolsonaro hatte sich in den vergangenen Monaten bereits drei Mal auf das Coronavirus testen lassen. Im Mai wurde er vom Obersten Gericht dazu gezwungen, die Resultate dieser Tests offenzulegen. Sie waren negativ ausgefallen. Bolsonaro berichtete laut CNN nun auch, dass er vorbeugend das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin zum Schutz gegen das Coronavirus einnehme. Ebenso wie US-PrĂ€sident Donald Trump hat Bolsonaro wiederholt fĂŒr Hydroxychloroquin im Kampf gegen die Pandemie geworben. Der Einsatz dieses Mittels gegen das Coronavirus ist jedoch umstritten.

Brasilien ist nach den USA das am zweitstĂ€rksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Laut jĂŒngsten offiziellen Angaben wurden im grĂ¶ĂŸten und bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land 1,6 Millionen InfektionsfĂ€lle und 65.487 Todesopfer verzeichnet.

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Dennoch hat Bolsonaro die von brasilianischen Bundesstaaten und Bezirken verhĂ€ngten - inzwischen aber teilweise wieder gelockerten - Corona-Restriktionen immer wieder harsch kritisiert. Der ultrarechte Staatschef legte in den vergangenen Tagen zudem sein Veto gegen mehrere Passagen eines vom Kongress verabschiedeten Gesetzes ein, welches landesweite Vorschriften fĂŒr das Tragen von Atemschutzmasken in der Öffentlichkeit enthĂ€lt.

Bolsonaro mag keine Masken - aber HĂ€ndeschĂŒtteln

Bolsonaro hat sich zudem selbst wiederholt ĂŒber eine in der Hauptstadt BrasĂ­lia geltende Maskenpflicht hinweggesetzt. Bei Treffen mit AnhĂ€ngern trug er keinen Atemschutz. Auch missachtete er das Abstandsgebot, indem er AnhĂ€nger umarmte und ihnen die HĂ€nde schĂŒttelte.

Am Samstag veröffentlichte Bolsonaro Fotos in den Onlinenetzwerken, die ihn ohne Maske zusammen mit mehreren Ministern und dem US-Botschafter bei einem Essen aus Anlass des Nationalfeiertags der Vereinigten Staaten zeigten.

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