Brasilien: Bolsonaro-Anhänger tötete Lula-Unterstützer
Ein Anhänger des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat am Donnerstag einen Unterstützer des linksgerichteten ehemaligen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva erstochen, wie die Behörden mitteilten. Dies ist das jüngste Beispiel für die zunehmenden Spannungen im Vorfeld der Wahlen am 2. Oktober.
Der Vorfall ereignete sich im zentral-westlichen Bundesstaat Mato Grosso, nachdem sich die Stimmung während eines Streits über die beiden Kandidaten aufgeheizt hatte. Bolsonaro liegt in den Umfragen hinter Lula. Der Wahlkampf ist von einer starken politischen Polarisierung gekennzeichnet.
Bolsonaro, der seit langem gegen Lula und seine linken Verbündeten wettert, erklärte bereits, eine Wahlniederlage nicht zu akzeptieren. Er spricht von Wahlbetrug und Problemen mit dem weithin anerkannten elektronischen Wahlsystems Brasiliens.
Ähnlicher Vorfall bereits im Juli
Dem Polizeibericht zufolge tötete der 24-jährige Bolsonaro-Anhänger Rafael Silva de Oliveira den 42-jährigen Lula-Unterstützer Benedito Cardoso, indem er ihn mit einem Messer niederstach. Der Verdächtige wurde auf die Polizeiwache gebracht, wo er gestand und angeklagt wurde. Im Juli war es zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Damals wurde ein lokaler Beamter von Lulas oppositioneller Arbeiterpartei von einem Bolsonaro unterstützenden Bundesgefängniswärter erschossen. Am Freitagmorgen soll ein Bolsonaro-Fan von Anhängern der Arbeiterpartei angegriffen worden sein. Diese hätten auf Lula gewartet, der zu einer Veranstaltung von Evangelikalen in Sao Goncalo im Bundesstaat Rio de Janeiro kommen wollte.
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