Bolton nimmt Trumps Nordkorea-Politik auseinander
Der frühere Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, ist scharf mit der Nordkorea-Politik von US-Präsident Donald Trump ins Gericht gegangen. Er gehe davon aus, dass der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un sich über Trumps Sichtweise auf sein Verhältnis zu Pjöngjang "ins Fäustchen" lache, sagte Bolton am Sonntag (Ortszeit) im Sender ABC.
Trump habe Briefe, die "von irgendeinem Funktionär aus der Propagandaabteilung der nordkoreanischen Partei der Arbeit verfasst worden" seien, als Beweis für seine "tiefe Freundschaft" zu Kim betrachtet, sagte Bolton. Darüber könne der nordkoreanische Machthaber nur gelacht haben, fügte er hinzu.
Bolton warnte vor einer Wiederwahl Trumps im November. "Ich hoffe, die Geschichte wird sich an Trump als Präsident mit nur einer Amtszeit erinnern, der das Land nicht unwiderruflich in eine Abwärtsspirale gestürzt hat, die wir nicht stoppen können. Eine Amtszeit können wir überstehen", sagte Bolton. Eine weitere Amtszeit Trumps würde den USA aus Boltons Sicht nachhaltig schaden.
Der Republikaner Bolton, der schon vielen US-Präsidenten diente, war im September 2019 nach weniger als eineinhalbjähriger Amtszeit im Unfrieden aus dem Weißen Haus ausgeschieden. In zahlreichen außenpolitischen Fragen hatte er mit Trump über Kreuz gelegen.
Am diesem Dienstag erscheint Boltons Enthüllungsbuch "The Room Where It Happened", in dem er schwere Vorwürfe gegen den Präsidenten erhebt. Das Weiße Haus hatte erfolglos versucht, die Veröffentlichung zu stoppen.
Laut US-Medienberichten kritisiert Bolton in dem Buch unter anderem, dass Trump seine gesamte Außenpolitik dem Ziel unterordne, für eine zweite Amtszeit gewählt zu werden. So habe er etwa an den chinesischen Staatschef Xi Jinping appelliert, ihm durch die Steigerung der US-Agrarimporte im Wahlkampf zu helfen.
Kommentare