Bis zu ein Jahr Haft: Tennessee verbietet Drag-Shows

Bis zu ein Jahr Haft: Tennessee verbietet Drag-Shows
Ab April dürfen Draqueens nicht mehr öffentlich auftreten, obwohl der Gouverneur selbst Frauenkleider getragen haben soll.

Am Donnerstag unterzeichnete Bill Lee, Gouverneur des US-Staates Tennessee, ein Gesetz, das öffentliche Drag-Aufführungen ab April verbietet - mit der Begründung des Kinderschutzes. Bis zu ein Jahr Haft und Strafgelder von bis zu 2.500 Dollar sollen bei einem Verstoß drohen.

Gleichzeitig muss sich der Republikaner Lee für ein Schulfoto aus dem Jahr 1977 erklären, das ihn in einem Frauenkleid zeigen dürfte. Das Bild schlug vergangenes Wochenende in sozialen Medien hohe Wellen:

Bei einer Pressekonferenz wurde er mit dem Bild konfrontiert, das damals im Jahrbuch seiner Schule abgedruckt worden war. Lee meinte daraufhin, das sei doch "lächerlich". Und: "So etwas mit sexualisierter Unterhaltung vor Kindern in Verbindung zu bringen ist ein sehr ernstes Thema."

"Lächerlicher Vorwuf"

In einer offiziellen Aussendung hieß es dann noch: "Der Gesetzesentwurf schützt Kinder ausdrücklich vor obszöner, sexualisierter Unterhaltung, und jeder Versuch, dieses ernste Thema mit heiteren Schultraditionen zu vermischen, ist unehrlich und respektlos gegenüber den Familien in Tennessee."

Wozu das Gesetz konkret führen wird, ist noch nicht klar. Geplante Auftritte könnten jedenfalls verschoben werden oder ausfallen. Auch 14 andere US-Staaten planen ähnliche Gesetze.

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