Biden: Trump lügt wie Goebbels

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Der Ton zwischen den Kontrahenten im US-Präsidentschaftswahlkampf wird rauer.

US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, wie Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels zu lügen. "Er ist so in etwa wie Goebbels. Man erzählt eine Lüge lange genug, wiederholt sie, wiederholt sie, wiederholt sie - und sie gilt als Allgemeinwissen", sagte Biden gegenüber dem TV-Sender MSNBC.

Auslöser war eine Frage nach Trumps Behauptungen, Biden sei ein Sozialist.

Trump erklärt bei seinen Auftritten häufig, Biden werde "radikalen Linken" Vorschub leisten, die Amerika zerstören und Chaos in amerikanische Städte bringen würden. Außerdem behauptet er unter anderem, Biden und die demokratische Partei setzten auf Briefwahl in der Hoffnung, dass die Präsidentenwahl am 3. November mit gefälschten Stimmzetteln manipuliert werde. 

Ein Trump-Wahlkampfauftritt am Samstagabend war beispielhaft für die täglichen Attacken auf Biden. "Wenn der schläfrige Joe Biden Präsident wird", werde es "eine Depression geben wie sie dieses Land noch nie gesehen hat", sagte Trump auf dem Flughafen von Middlefield im Bundesstaat Pennsylvania. "Mit uns werden Sie unglaublichen Wohlstand erleben", versprach er zugleich - im Hintergrund war das Präsidentenflugzeug zu sehen.

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"Sperrt ihn ein! Sperrt ihn ein!"

"Biden will Ihre Waffen wegnehmen und Ihre Kinder in Schulen mit vergifteten antiamerikanischen Lügen indoktrinieren", verkündete Trump später. Er sprach auch erneut von den "radikalen Linken": "Mein Opponent wird wie eine Puppe von diesen Leuten kontrolliert, von diesen wahnsinnigen Leuten." Bidens Kandidaten für den Vizepräsidenten-Posten, Kamals Harris, nannte er eine "Verrückte".

Die versammelten Trump-Anhänger quittierten die Sätze mit Applaus, Gelächter und Buh-Rufen, wenn es um die Gegenseite ging. Nach Trumps häufig wiederholter Behauptung, Amtsvorgänger Barack Obama habe 2016 sein Wahlkampfteam ausspioniert, rief die Menge in Sprechchören: "Sperrt ihn ein! Sperrt ihn ein!"

TV-Duelle: "Es wird schwierig werden"

Trump und Biden treffen am Dienstagabend zum ersten von drei TV-Duellen im Wahlkampf aufeinander. Biden stellt sich auf "persönliche Angriffe und Lügen" ein. "Es wird schwierig werden", räumte Biden am Samstag im Sender MSNBC ein. "Meine Vermutung ist, dass ein einziger direkter Angriff wird." Er rechne dabei vor allem mit persönlichen Attacken. "Das ist das einzige, was er kann", sagte Biden über seinen republikanischen Rivalen.

"Er weiß nicht, wie man über Fakten diskutiert. So schlau ist er nicht", fügte Biden hinzu. "Er weiß nicht viel über Außenpolitik, er weiß nicht viel über Innenpolitik. Er weiß nicht viel über die Details." Daher "werden es hauptsächlich persönliche Angriffe und Lügen sein", sagte er über seine Erwartungen an Trumps Auftreten.

Einige Unterstützer Bidens befürchten, dass der frühere Vizepräsident, der in den landesweiten Umfragen bisher vorne liegt, sich im direkten Schlagabtausch von dem deutlich aggressiveren Trump ausstechen lassen könnte.

Biden ist nach eigener Aussage aber darauf vorbereitet. "Die Leute wissen, dass der Präsident ein Lügner ist", sagte der 77-Jährige in dem Fernsehinterview. Dies werde in dem TV-Duell also nicht für Überraschungen sorgen. Biden kündigte an, trotz der Attacken seine Argumente vorzubringen, warum Trump "gescheitert" sei und warum er die besseren Antworten für die Wähler habe.
 

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