Berlusconi über Putin: "Wir waren eng befreundet"

Berlusconi über Putin: "Wir waren eng befreundet"
Italiens Ex-Premier beklagt den abgerissenen Kontakt zu Putin und sieht keine Möglichkeit eines baldigen Kriegsendes.

Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi beklagt, dass der Kontakt zum russischen Präsidenten Wladimir Putin, mit dem er vor Ausbruch des Ukraine-Konflikts gut befreundet war, abgerissen ist. "Ich habe in letzter Zeit nichts mehr von Putin gehört. Wir waren eng befreundet."

Ich habe zu Beginn des Konflikts zweimal angerufen und keine Antwort erhalten", klagte Berlusconi laut Medienangaben am Sonntag. "Danach habe ich auf weitere Versuche verzichtet. Die Entwicklung in der Ukraine halte ich für gefährlich, weil ich keine unmittelbare Möglichkeit für ein Ende des Krieges sehe. Im Ukraine-Konflikt gibt es täglich 100 Tote, ich fühle mich sehr schlecht", sagte der 85-Jährige im Gespräch mit Journalisten in einem Mailänder Wahllokal, wo er seine Stimme bei einem Referendum zu Justizthemen abgab.

Der Medienmogul bedauert, dass er im Jänner nicht zum neuen Staatschef gewählt wurde, wie er es sich gewünscht hätte. "Als Präsident der Republik hätte ich mit Putin das wiederholen können, was ich als Premierminister 2008 im Zuge der Situation in Georgien getan hatte. Damals habe ich Putin fünf Stunden lang am Telefon gehalten und ihm gesagt: 'Wenn ihr morgen früh in Georgien einmarschiert, werdet ihr euch von der Europäischen Union, der NATO und den USA trennen'. Kurz danach kam aus Moskau der Befehl zum Rückzug der Truppen", berichtete Berlusconi.

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