Berichte über Beschuss und Explosionen beim AKW Saporischschja

Berichte über Beschuss und Explosionen beim AKW Saporischschja
Moskau lehnt eine Übergabe des ukrainischen Kernkraftwerks in Enerhodar ab.

Um das von russischen Truppen besetzte ukrainische AKW Saporischschja sind nach Behördenangaben Explosionen zu hören. Das Gebiet des Kernkraftwerks, das in Enerhodar liegt, und Wohnviertel seien 25 Mal mit schwerer Artillerie beschossen worden, teilte der Besatzungsvertreter Wladimir Rogow am Montag in seinem Telegram-Blog mit. Demnach schlugen dort Granaten ein. Dem aus Enerhodar geflohenen ukrainischen Bürgermeister Dmytro Orlow zufolge sind Explosionen zu hören gewesen.

Die Ukraine wirft Russland vor, mit dem Beschuss "atomaren Terror" zu betreiben. Besatzungsvertreter Rogow wiederum hatte mitgeteilt, ukrainische "Terroristen" würden die Schüsse abfeuern. Er hatte zuvor auch eine Feuerpause vorgeschlagen. Die Ukraine forderte den Abzug russischer Truppen aus dem größten europäischen Kraftwerk. Russland lehnt eine Übergabe des Kernkraftwerks ab. Kiew hat das Kraftwerksgelände eigenen Angaben nach bereits mit Kampfdrohnen angegriffen.

Festung

Die Ukraine beschuldigt die russischen Truppen, das AKW als Festung zu nutzen, um von dort auf die am anderen Ufer des Dnipro-Stausees liegenden Kleinstädte Nikopol und Marhanez zu schießen. Russland hingegen behauptet, die Ukraine beschieße die Anlage mit Drohnen, schwerer Artillerie und Raketenwerfern. In den meisten Fällen fange die russische Luftwehr die Geschosse ab, hieß es. Dennoch sei bereits Infrastruktur auch im Bereich des dortigen Atommülllagers getroffen worden. Eine erhöhte Radioaktivität wurde nach Angaben von Experten bisher nicht registriert.

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