Berater von Trump warnte schon im Jänner vor Coronavirus-Pandemie
Ein ranghoher Berater von US-Präsident Donald Trump hat Medienberichten zufolge bereits Ende Jänner vor einer Coronavirus-Pandemie gewarnt, in deren Folge Hunderttausende Amerikaner ums Leben kommen könnten. Die Bevölkerung in den USA wäre dem Virus "schutzlos" ausgeliefert, weil es bisher weder Immunität noch eine Impfung dagegen gebe, schrieb Trumps Handelsberater Peter Navarro demnach an den Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses. Trump selbst beteuerte noch bis Anfang März öffentlich, das Virus sei für die USA kein Grund zur Sorge.
"Dieser fehlende Schutz erhöht das Risiko, dass das Coronavirus zu einer vollständigen Pandemie wird, die das Leben von Millionen Amerikanern gefährden könnte", schrieb Navarro der "New York Times" zufolge in dem Memorandum vom 29. Jänner. Bei einem ungünstigen Verlauf könnten in den USA mehr als eine halbe Million Menschen an den Folgen einer solchen Epidemie sterben, hieß es demnach weiter. Navarro forderte deshalb, keine Einreisen aus China mehr zuzulassen.
Regierung sei skeptisch gewesen
In einem zweiten Schreiben an Trump vom 23. Februar warnte Navarro, bis zu 100 Millionen Amerikaner könnten sich mit dem neuartigen Coronavirus infizieren und bis 1,2 Millionen Menschen könnten sterben. Dadurch würde wirtschaftlicher Schaden in Höhe von Billionen US-Dollar entstehen, warnte Navarro der Webseite Axios zufolge. Ein ranghoher Beamter erklärte demnach, viele in der Regierung seien zunächst in Bezug auf Navarros Schreiben skeptisch gewesen, zumal er für eine sehr harte Linie im Umgang mit China bekannt sei.
In den USA gab es bis Dienstagmittag rund 370.000 bekannte Infektionen mit dem neuartigen Erreger Sars-CoV-2. Mehr als 11.000 Menschen sind infolge der vom Virus verursachten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, wie Daten der Universität Johns Hopkins zeigten. Die Arbeitslosenquote ist in die Höhe geschnellt, die Wirtschaft befindet sich im Sinkflug.
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