Beobachter: Waffenruhe in Syrien hält weitgehend
Die Feuerpause in Syrien wird ungeachtet großer Vorbehalte einiger Bürgerkriegsparteien weitgehend eingehalten. In den 15 Stunden seit Inkrafttreten der Waffenruhe am Montagabend sei kein einziges ziviles Opfer registriert worden, teilte die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" mit Sitz in Großbritannien am Dienstag mit.
Die Einwohner Aleppos nutzten die Feuerpause, die am Montagabend in Kraft getreten war, um das islamische Opferfest Eid al-Adha zu feiern. In der von der von der Armee kontrollierten Hauptstadt Damaskus und den von Rebellen gehaltenen Vororten blieb die Lage ebenfalls ruhig.
In der Nacht habe allerdings die syrische Armee Luftangriffe in den Provinzen Hama und Aleppo geflogen. Außerdem habe es Schüsse auf von Rebellen kontrollierte Gebiete nahe der Hauptstadt Damaskus gegeben. Diese Verletzungen der Feuerpause seien aber nicht schwerwiegend gewesen.
USA mit moderaten Rebellen verbündet
Die USA und Russland hatten sich in zähen Verhandlungen auf die Feuerpause geeinigt. Allerdings sollen Islamisten-Milizen wie der Islamische Staat (IS) weiterhin angegriffen werden. Moderate Rebellengruppen hatten sich skeptisch gezeigt, ob die Truppen von Präsident Bashar al-Assad diese Ausnahme nicht nutzen wollten, um alle Gegner der Regierung anzugreifen. Assad wird von Russland und dem Iran unterstützt. Die USA haben sich mit moderaten Rebellen verbündet, die jedoch teilweise gemeinsam mit islamistischen Gruppierungen die Regierung bekämpfen. Die Feuerpause soll für humanitäre Hilfen und einen Neustart der Friedensbemühungen genutzt werden.
Israel attackierte indes nach eigenen Angaben als Reaktion auf einen Beschuss der Golan-Höhen syrische Stellungen. Eine Granate sei am Montagabend bei Kämpfen auf der syrischen Seite abgefeuert worden, teilte das Militär am Dienstag mit. Beim Einschlag sei niemand verletzt worden. Die Luftwaffe habe daraufhin syrische Artilleriestellungen ins Visier genommen. In die syrischen Staatsmedien hieß es, die Armee habe ein israelisches Kampfflugzeug und eine Drohne abgeschossen. Das wurde von israelischer Seite umgehend dementiert.
Israel reagiert mit Vergeltungsschläge
Bereits mehrfach haben bei den Kämpfen in Syrien abgefeuerte Granaten israelisches Grenzgebiet getroffen. Israel hatte darauf mit Vergeltungsschlägen reagiert. Stunden vor dem Vorfall war in Syrien eine neue Waffenruhe in Kraft getreten. Die zweite von den USA und Russland in diesem Jahr vermittelte Feuerpause wurde Beobachtern zufolge bis zum Morgen weitgehend eingehalten.
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