Terrormiliz IS stört die Waffenruhe in Syrien

Waffenruhe als Verschnaufpause - und Warten auf Hilfslieferungen
Am 1. Tag hat die Feuerpause weitgehend gehalten. Der IS schießt quer.

Die ab Samstag geltende Waffenruhe in Syrien sei "die erste Gelegenheit, die Gewalt am Boden zu beenden", sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Alle Konfliktparteien seien dafür verantwortlich, dass "diese Gelegenheit zur Rettung von Menschenleben nicht vergeudet" werde. Der seit fast fünf Jahren tobende Bürgerkrieg hat schon fast 500.000 Menschenleben gefordert.

Rückgang der Gewalt

In der Nacht zum Samstag begann die von den USA und Russland ausverhandelte Waffenruhe, der das Regime, das wichtigste Oppositionsbündnis sowie rund 100 Rebellen-Milizen zugestimmt hatten. In weiten Teilen des Bürgerkriegslandes wurde die Vereinbarung zunächst auch tatsächlich eingehalten. Vereinzelten Beschuss meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte aus dem Nordwesten des Landes sowie östlich der Hauptstadt Damaskus. Insgesamt aber ging die Gewalt deutlich zurück.

Die russische Luftwaffe setzte für Samstag alle Angriffe aus. Damit sollten mögliche Fehltreffer zu Beginn der Waffenruhe ausgeschlossen werden, erklärte ein Vertreter des russischen Generalstabs in Moskau. Russland und die USA hätten in den vergangenen Tagen Kartenmaterial zu den Stellungen einzelner Milizen ausgetauscht. "Wir haben die Lage auf dem ganzen Territorium Syriens unter Kontroll", zitierte die russische Agentur Interfax Generalleutnant Sergej Rudskoi.

US-Schützenhilfe

Die USA flogen hingegen am Samstag mindestens zehn Luftangriffe – um den kurdischen Einheiten der YPG, dem wichtigsten Verbündeten des Westens im Kampf gegen den "Islamischen Staat", Schützenhilfe zu geben. Der IS hatte die kurdischen Einheiten am Samstag im Norden Syriens, wo die YPG große Gebiete beherrscht, angegriffen. Die Gefechte dauerten den ganzen Tag an. Mindestens 65 Kämpfer kamen dabei ums Leben.

Der IS sowie die Kämpfer der ebenfalls als Terrorgruppe eingestuften Al-Nusra-Front sind dezidiert von der Waffenruhe ausgenommen und dürfen von allen Seiten bekämpft werden.

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