Das kremltreue Staatsfernsehen gönnte dem Putin längst unangenehm gewordenen Prigoschin nur eine Nebenrolle.
Ganz anders aber sieht die Lage in Bachmut aus ukrainischer Sicht aus. Die Stadt ist nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskij nicht vollständig unter russischer Kontrolle. „Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden“, erklärte er am Sonntag beim G7-Gipfel in Hiroshima.
"Ich denke nicht"
Selenskij stellte damit missverständliche Aussagen von ihm selbst klar. Nach einem Treffen mit US-Präsidenten Joe Biden war er von einem Reporter zur militärischen Lage gefragt worden: Sei Bachmut denn noch in ukrainischer Hand? Der Journalist schob nach, die Russen hätten gesagt, dass sie Bachmut eingenommen hätten. Der ukrainische Präsident antwortete mit den Worten: „Ich denke nicht.“
Keine Einkesselung
Auch die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar erklärte, ukrainische Streitkräfte hielten weiterhin Teile von Bachmut. Die eigenen Truppen hätten die Stadt an den Flanken teilweise eingekreist, betonte Maljar auf dem Chatdienst Telegram. Tatsächlich haben ukrainische Einheiten rund um Bachmut Erfolge erzielt. Um die Russen aber tatsächlich einzukesseln, fehlen noch viele Kilometer, auf denen sich die Russen festgesetzt haben. Der Generalstab in Kiew schrieb in seinem morgendlichen Lagebericht: „Der Kampf um die Stadt Bachmut geht weiter.“
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Selenskij betonte, die Stadt sei fast vollständig zerstört. Es gebe dort keine Gebäude mehr „und eine Menge toter Russen“. Er sagte weiter: „Es ist eine Tragödie.“ Aber heute sei Bachmut „nur in unseren Herzen“.
Selenskij aber verließ den G-7-Gipfel trotzdem mit eindeutig positiven Nachrichten. Die Lieferung westlicher F-16-Kampfflugzeuge wird nun auch von den lange skeptischen USA unterstützt. Selenskij hat Präsident Biden im Ausgleich persönlich zugesagt, die Jets nicht über Russland einzusetzen. Biden hat außerdem eine neue Militärhilfe angekündigt, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge. Gesamtumfang: etwa 375 Millionen US-Dollar.
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